Vergangenen Freitag machte die FIA einen Rückzieher: Nachdem sie die reaktive Radaufhängung des Lotus-Teams erst als legal ansah, wurde sie jetzt doch verboten. In einem Brief an sämtliche Formel-1-Teams machte der Weltverband deutlich, dass einige Teams die mechanische Lösung als ein aerodynamisches Hilfsmittel ansehen würden. Dies entspräche nicht dem Reglement.

Nachdem das Lotus-Renault-Team das System erstmals im Rahmen der Young Driver Testfahrten im vergangenen November erprobte, hieß es zunächst, dass es sich bei der Innovation um eine neue Aufhängungsvariante handeln würde, die dazu diene, das Fahrzeug in einer konstanten Höhe zu halten. Quasi eine ausgeklügelte Form einer progressiven Federung. Nachdem einige Konkurrenz-Teams die Legalität der Aufhängung hinterfragt hatten, sah sich die FIA das System genauer an.

FIA geht neuerlichen Diskussionen aus dem Weg

Nachdem die FIA immer mehr Daten über die neuartige Vorderradaufhängung gesammelt hat, die inzwischen auch Ferrari entwickelt hat, wurde offensichtlich, dass es sich dabei um ein aerodynamisches Hilfsmittel handelt. Damit entspräche die Lösung nicht dem Geist von Artikel 3.15 des Technischen Reglements, der keine in der Länge veränderbaren Aufhängungsteile und ungewöhnlich beweglichen Bremsteile, die Einfluss auf die Aerodynamik nehmen, zulässt.

Die FIA befürchtete zudem ein erneut aufkeimendes technisches Wettrüsten auf dem Gebiet der Radaufhängungen. Mit dem Verbot des Systems hat die FIA dem nun einen Riegel vorgeschoben. Damit geht die FIA neuerlichen langwierigen Diskussionen, wie 2009 um den Doppel-Diffusor und 2011 im Zusammenhang mit dem angeblasenen Diffusor geschehen, bewusst aus dem Weg.