In den letzten Tagen war immer wieder darüber spekuliert worden, dass sich Vitaly Petrov nach seinem Rauswurf bei Lotus Renault der Caterham-Truppe anschließen würde, um dort den in die Jahre gekommenen Jarno Trulli zu ersetzen. Der Routinier konnte im Vergleich mit Teamkollege Heikki Kovalainen 2011 keine gute Figur abgeben und wurde für den Lauf in Deutschland bereits einmalig gegen Karun Chandhok ausgetauscht. Umso überraschender schien es anschließend, dass die Truppe von Tony Fernandes den Italiener auch für 2012 im Team behält.

Technikchef Mike Gascoyne hatte zuletzt bestätigt, dass Trulli auch kommende Saison im Lotus-Fahrerkader stünde und einen gültigen Kontrakt besitze - ob jedoch auch als Einsatzpilot, wollte der Brite nicht kommentieren, woraufhin verschiedene Medien Petrov in das scheinbar vakante Cockpit schrieben. Die Meldungen, dass der Russe sich in bereits fortgeschrittenen Verhandlungen mit Caterham befinde, drangen auch bis zu Trulli vor. Dieser beteuerte jedoch, dass seine Position im Team unverändert sei und pochte auf sein gültiges Arbeitspapier. "Ich habe einen Vertrag mit Caterham und das ist es auch schon. Persönlich weiß ich nichts über die Gerüchte", so der F1-Routinier, der gegenüber der Gazzetta dello Sport anfügte: "Das Team hat mir nichts derartiges berichtet."

Härter als bei Minardi

Montag werde er in der Fabrik sein, um seinen Sitz anpassen zu lassen. "Alles läuft ab wie immer, bis man mir etwas anderes mitteilt", zeigte sich Trulli allen Spekulationen zum Trotz unbeeindruckt. Über eine Zukunft abseits der Formel 1 wollte er sowieso nicht nachdenken. "Mir werden immer Sachen in den Mund gelegt - dass ich in die NASCAR gehen oder 24-Stunden-Rennen fahren werde. Die Gegenwart ist jedoch die F1 und nur darüber rede ich auch", meinte der Mann aus Pescara. Für die Zukunft habe er noch viel vor und sei zuversichtlich. 2011 habe er viele Verbesserungen beobachtet und das Team habe einen großen Schritt gemacht, dem nun ein weiterer folgen soll.

"Ich erwarte, dass die Dinge besser laufen werden als 2011. Die Basis ist besser und es gibt mehr Erfahrung, Ressourcen und Leute", erklärte der 37-Jährige. "Wir beginnen gleich mit der Jagd nach diesem einen, ersten WM-Punkt, den wir bereits letztes Jahr holen wollten und haben die Perspektive, regelmäßig im Mittelfeld zu kämpfen", glaubte Trulli. Viele Leute würden nicht wissen, wie hart es sei, bei null anzufangen. "Ich bin für Minardi gefahren, aber hier ist es noch viel härter. Man darf sich keine Fehler erlauben, denn jedes Missgeschick hat langwierige und weitreichende Auswirkungen", meinte der ehemalige Grand-Prix-Sieger.