Zuletzt fuhren die F1-Boliden 2010 in Bahrain, Foto: Sutton
Zuletzt fuhren die F1-Boliden 2010 in Bahrain, Foto: Sutton

Als der Grand Prix von Bahrain im Rennkalender 2012 auftauchte, stieß das bei vielen auf Unmut. Bernie Ecclestone beteuerte zwar sein Mitgefühl angesichts der politischen Lage im Land, doch solche Dinge würden auf der Welt überall passieren. "Wir waren schon in Argentinien, als es Dramen gab und auch in Brasilien geschehen schlimme Dinge", meinte der F1-Zampano.

Er selbst hofft in dieser Saison auf ein problemfreies Wochenende in Bahrain - ohne Dramen! Doch Dramen stehen in Bahrain momentan auf der Tagesordnung. Gerade erst kam es nach der Beerdigung eines 15-Jährigen - er starb bei einer Demonstration als er von einer Tränengasgranate der Polizei getroffen wurde - zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und hunderten Demonstranten.

Laut Amnesty International wurden seit dem Beginn der Unruhen rund 2500 Menschen willkürlich verhaftet. Im Vorjahr wurde der Grand Prix nach dutzenden Diskussionen erst verschoben und dann auf Druck der FIA und Ecclestone von den Verantwortlichen in Bahrain selbst abgesagt. Ein ähnliches Hin und Her droht auch in diesem Jahr. Denn Bahrain ist zwar in der medialen Berichterstattung etwas verloren gegangen, doch die Situation selbst hat sich seit 2011 nicht wirklich verändert.

Und auch wenn Ecclestone das mit Sicherheit nicht so sieht, so ist die Formel 1 nicht der Nabel der Welt. In Bahrain kämpfen Menschen um ihr Recht auf Freiheit und Demokratie - und bezahlen nicht zuletzt mit ihrem Leben dafür. Genau an diesem Schauplatz soll am 22. April der vierte Saisonlauf der Formel 1 über die Bühne gehen, doch in Bahrain gibt es aktuell Wichtigeres als Autos, die im Kreis fahren.