Sebastien Buemi wollte nach der Bekanntgabe seines Toro-Rosso-Abschieds nicht zu niedergeschlagen mit der aktuellen Situation umgehen. "Warum auch? Ich hatte bei Toro Rosso eine wunderbare Zeit, die mir viel im Leben und im Sport gebracht hat", rückte der Schweizer die positiven Aspekte seiner drei Jahre beim Team aus Faenza in den Vordergrund. Die genauen Umstände seiner Ablösung hätten ihn dennoch überrascht. "Ich war am Mittwoch in Milton Keynes. Im Simulator von Red Bull und drehte da eine GP-Distanz auf der Barcelona-Strecke", beschrieb der 23-Jährige.

"Dann kletterte ich aus dem Cockpit und schaute auf mein Handy. Da waren neu zwei Nummern drauf", so Buemi, der aufklärte: "Die von Dr. Helmut Marko und die von Teamchef Franz Tost. Sie baten um einen schnellen Rückruf und man machte mir dann schnell klar, dass Alguersuari und ich ersetzt werden." Toro Rosso sei ein Junioren-Team und er eben kein Neuling mehr. "Das muss ich akzeptieren, auch wenn das Ganze natürlich sehr schwer nachvollziehbar ist. Doch die sieben Jahre im Förderungsprogramm von Red Bull waren sensationell", fand Buemi durchaus versöhnliche Worte. "Man muss auch dankbar sein."

Gute Kontakte als Hoffnung

Allerdings sei er von dem schnellen Ende überrascht gewesen. "Das hatte ich nicht erwartet, weil wir zusammen doch schon Pläne für 2012 schmiedeten", erklärte der Schweizer dem Blick. Seine Leistungen in der Vergangenheit seien gut gewesen. "Ich habe gute Arbeit abgeliefert. Im ersten Jahr war ich klar schneller als Bourdais und Alguersuari. Das zweite Jahr war das schwierigste wegen des Umbruchs. Wir hatten plötzlich keine Hilfe mehr von Red Bull", erinnerte sich Buemi, der anfügte, dass das dritte Jahr aber eigentlich wieder gut verlaufen wäre - abgesehen von zu vielen technischen Defekten.

"Jetzt gehen das Leben und der Rennsport weiter", so der 55-fache GP-Starter, der betonte, dass für ihn nun lediglich ein Kapitel zu Ende ginge. Es sei zwar noch zu früh, um etwas zu sagen, aber es gebe durchaus Optionen auf einen F1-Verbleib. "Es gibt ja auch Piloten, die nicht nur wegen des Geldes genommen werden! Ich werde weiterkämpfen, wie ich das immer getan habe", kündigte Buemi an und freute sich, dass er in den vergangenen Jahren viele Kontakte zu den meisten Teams aufgebaut hätte. "Das zahlt sich jetzt aus", hoffte der Schweizer.