"Es war nicht schlecht, als die Hunde mal aus dem Weg waren", schmunzelte Sebastian Vettel und zog nach den ersten beiden Trainings in Indien eine Zwischenbilanz. Dass er am Ende der beiden Sessions nicht ganz oben im Zeitentableau stand, sondern sich mit P2 begnügen musste, störte den Weltmeister nicht. Schließlich sei es wichtiger gewesen, sich mit den Anforderungen des Buddh International Circuit vertraut zu machen: Ein besonderes Aha-Erlebnis gab es am Freitag.

Im 2. Training muss den Mechanikern an der Red-Bull-Box kurzzeitig das Herz stehen geblieben sein, als Vettel aus der Gasse in Richtung Strecke abbog. "Da hatte ich leider ein enges Manöver", beschrieb Vettel die brenzlige Situation. "Ich habe nicht Bescheid bekommen, dass da zwei Autos kommen. Michael (Schumacher) huschte durch und ich dachte, das war's dann. Aber dann hätte ich beinahe Adrian (Sutil) erwischt." Der Zwischenfall ging allerdings glimpflich aus und alle Beteiligten konnten ihre Setuparbeiten fortsetzen.

Wie bereits in Korea, sorgt auch in Indien die Boxengassenausfahrt wieder einmal für Diskussionen. Die Ausfahrt liegt am Ende der Start-Ziel-Geraden und die Fahrer kreuzen kurz nach dem Herausfahren die Ideallinie, bevor es nach rechts in Kurve 1 geht. "Im Rennen kann es eng werden", warnte Vettel vor möglichen Kollisionen an der heiklen Stelle. "Vielleicht könnte man da für die nächsten Jahre eine andere Lösung finden."

Einen möglichen Lösungsansatz präsentierte der 24-Jährige kurzerhand: "Man könnte den Teich ein bisschen auffüllen und dann innen herum die Boxenausfahrt auf die Strecke leiten, ähnlich wie in Silverstone." Der neue Kurs nahe Neu Delhi sei allerdings nicht die schlimmste Strecke im Rennkalender, was Schwierigkeiten mit der Boxenausfahrt betreffe, wollte Vettel nicht unnötig für Panik vor dem 17. Rennen der Saison sorgen.