Durch die neue Partnerschaft mit McLaren erhofft sich Virgin weitere Fortschritte. Vor kurzem durfte Timo Glock daher schon einmal im Simulator des verbündeten Top-Teams in Woking Platz nehmen. So richtig viel wollte er über seinen ersten Test im Vorfeld des Großen Preises von Indien aber nicht verraten. "Ich weiß nicht einmal mehr, welche Strecke es war", konterte der Deutsche alle Nachfragen der gespannten Presse. "Es ging ja mehr darum mich einmal mit dem Simulator vertraut zu machen und etwas hereinzukommen", klärte Glock schließlich auf.

Immerhin auf der echten Strecke ging es zuletzt bergauf. Mit der Korea-Performance seines Autos war er sehr zufrieden. "Das Griplevel, das wir in Korea hatten, war sehr gut. Trotz Regen habe ich mir bereits bei der ersten Ausfahrt am Freitag gedacht: "Was ist denn hier los?" Das Auto war gut und wir haben Kleinigkeiten verändert, die man sofort gespürt hat", freute sich Glock. "Das Auto war unheimlich konstant. Ich bin das Rennen durchgefahren und in der vorletzten Runde noch meine persönlich schnellste Zeit gefahren", so der 29-Jährige, der stolz meinte: "Es war einfach unerwartet sehr konstant und balanciert - es hat es einfach funktioniert."

Windkanal wird Zeit kosten

Bei Virgin habe sich viel geändert, auch wenn es seit dem Abgang von Nick Wirth vor einigen Monaten nur noch ein großes Update gegeben habe. "Das war aber definitiv gut und hat gepasst. Seitdem wird alles für 2012 vorbereitet. Wir sind aber trotzdem extrem spät dran, weil diese ganze Umstrukturierung was McLaren betrifft einfach seine Zeit braucht", ortete Glock bereits frühzeitig einen potentiellen Krisenherd. "Bis der Windkanal so kalibriert ist, dass alles funktioniert, gehen auch wieder Wochen ins Land und die können uns natürlich hinten heraus wieder fehlen", befürchtete der Deutsche, der daher bereits meinte: "Wir müssen sehen, was wir bei den ersten Tests und Rennen haben werden, planen dann aber für Europa dementsprechend viel."

Trotz des durchwachsenen Ausblicks auf das kommende Jahr, stellte der Hesse klar: "Ich habe auf jeden Fall ein besseres Gefühl, weil ich auch sehe, dass gute Leute an Bord gekommen sind. Ich weiß aber leider auch, wie lange es dauert - teilweise ist das wieder ein Neuanfang für uns und das braucht eben seine Zeit." Ganz neu kamen ihm diese Worte dabei selbst nicht vor. "Das habe ich letztes Jahr um diese Zeit zwar auch gesagt, aber jetzt ist das schon eine bisschen andere Perspektive", hoffte der Virgin-Pilot. "Der Grundsatz, wie es jetzt angegangen wird, ist eine ganz andere Welt und mehr so, wie ich es zuvor auch schon bei dem großen Toyota-Team kennengelernt habe", meinte Glock.