Der Formel-1-Tross ist in Indien angekommen und fiebert der großen Premiere am Sonntag entgegen. Mercedes Motorsportchef Norbert Haug zeigte sich vorab überzeugt vom neusten Zuwachs im Rennkalender der Königsklasse. Indien sei ein wichtiger Markt und ein aufstrebendes Land. Daher sei das erste Rennen natürlich auch für Mercedes-Benz "sehr wichtig", stellte Haug klar und war sich sicher: "Wir wissen, dass die Formel 1 in Indien mit großer Begeisterung empfangen wird."

Rein sportlich werde das Rennen vor den Toren Neu Delhis aber angegangen wie immer. "Unsere Zielsetzung bei der F1-Premiere in Indien unterscheidet sich nicht von jener der Rennen zuvor: Wir wollen entsprechend unserem aktuellen Leitungsstand punkten und wenn möglich in die üblicherweise von den Top-3-Teams belegten Ränge vorstoßen", erklärte der Deutsche die Zielsetzung der Silberpfeile. "In den letzten fünf Grand Prix gelang uns das dreimal", bemerkte Haug gegenüber der dpa einen Aufwärtstrend.

Welten prallen aufeinander

Insgesamt gehe es bei der Premiere auf dem Buddh International Circuit aber um mehr, als nur ein gutes Resultat. "Indien ist ein wichtiger und stark wachsender Markt für uns und unsere Kollegen vor Ort werden die Formel-1-Premiere mit unserer Unterstützung entsprechend nutzen", glaubte der Sportchef. Dass vor Ort aber auch die Gegensätze des reichen Hightech-Sports und der armen Bevölkerung aufeinander prallen, wusste auch Haug.

"Leider gibt es diese Gegensätze immer noch auf der ganzen Welt", meinte der Silberpfeil-Boss, stellte aber auch klar: "Die Formel 1 als Glitzerwelt zu bezeichnen, ist ein Klischee und unzutreffend. In den Teams wird extrem hart und begeistert gearbeitet, was für meine Einschätzung absoluten Vorbildcharakter hat." Insgesamt müsse man die Veranstaltung daher absolut als Gewinn für beide Seiten sehen. "Die von der Formel 1 begleitete wirtschaftliche Weiterentwicklung Indiens wird helfen, Arbeitsplätze zu schaffen und Armut zu lindern", war sich Haug sicher.