Noch vor kurzem war Daniel Ricciardo als zukünftiger Ersatz für seinen Landsmann Mark Webber bei Red Bull gehandelt worden. Der österreichische Getränkehersteller hatte für das Talent dann einen Platz bei HRT klargemacht, um diesem die Chance zu geben, sich auch unter Rennbedingungen in der F1 zu beweisen. Damit war aber scheinbar auch eine recht hohe Erwartungshaltung verknüpft - so soll sich das Weltmeisterteam eine noch klarere Dominanz Ricciardos gegenüber Teamkollege Liuzzi erhofft haben.

Den Australier stellt das nun vor ein Problem, läuft doch am Ende des Jahres sein Fördervertrag mit Red Bull aus. Eine Verlängerung und damit wohl auch seine Zukunft in der Königsklasse scheinen somit auf einmal ganz plötzlich unsicher - trotz oftmals durchaus ansprechender Leistungen auf der Strecke. Hinzu kommt, dass der Konzern mit Sebastien Buemi, Jaime Alguersuari und Jean-Eric Vergne ein großes Überangebot an jungen, talentierten Piloten hat und somit selbst die Cockpits beim Juniorenteam Toro Rosso überbesetzt sind.

Überangebot im Hause Red Bull

Für Ricciardo lautet die Devise daher: Vollgas geben uns sich schnellstmöglich beweisen. "Ich habe noch diese paar nächsten Rennen", wusste auch der 22-Jährige im Vorfeld seines Auftritts in Indien. "Die letzten Grand Prix spielen in Bezug auf nächstes Jahr immer noch eine große Rolle - für mich ist es daher wichtig, konzentriert zu bleiben und nicht zu sehr darauf zu achten, was die älteren Jungs treiben, oder ich so abseits der Strecke alles mache", verriet Ricciardo.

In der WM-Wertung liegt er derzeit auf dem 27. Rang. "Ich wäre sehr enttäuscht, wenn ich nächstes Jahr keinen Platz hätte, aber das ist eben so eine Sache", meinte der Australier angespannt. "Es gibt nur begrenzt Platz", stellte der HRT-Rookie klar. "Ich denke aber, dadurch, dass ich augenscheinlich Red Bull hinter mir habe und sie in diesem Jahr hoffentlich ausreichend beeindrucke, werden sie auch weitermachen und mich irgendwo unterbringen", hoffte Ricciardo.