"Die Strecke sieht genauso aus wie letztes Jahr - das ist in Ordnung und gut", fand Nico Rosberg bei seiner Ankunft in Yeongam. Die von vielen Leuten im Fahrerlager geübte Kritik am Austragungsort wollte er nicht teilen. "An vielen Auslaufzonen liegt statt Kerbs einfach ein Stück Kunstrasen, das ist ein bisschen komisch. Das hält aber schon und da fährt auch keiner drüber, weil das sowieso keinen Grip hat", so der Deutsche optimistisch.

Insgesamt würde er sich auf den Korea-Auftritt aber freuen. "Ich mag die Strecke und hatte hier letztes Jahr auch ein super Qualifying. Das war letztes Jahr hier eigentlich mein bestes Wochenende und daher denke ich, dass ich hier wieder einen Fahrer der drei Top-Teams nerven kann, der da hinten rausfällt", erklärte der Silberpfeil-Pilot. Die Bedenken in Bezug auf den Kurs verstand er nicht. "Die Strecke hier ist halt ein bisschen am Ende der Welt. Trotzdem ist es toll gemacht, gut aufgebaut und ein gelungener Kurs", so Rosberg, der anfügte: "Es wurden ja nun auch noch einige Sachen behoben, modifiziert und sollte alles in Ordnung sein."

Vorhersagen nicht einfach

Wie Mercedes sich beim Korea-GP schlagen wird, wollte er noch nicht vorhersagen. "Dieses Jahr ist es total durcheinander gewesen, da kann man nicht sagen, dass jetzt eine Strecke kommt, die uns mehr oder eben weniger passt", war der Wiesbadener mit Prognosen vorsichtig. Wichtig sei nach den Problemen in Japan einfach ein möglichst gutes Resultat. "Das Problem aus dem Qualifying haben wir verstanden, auch wenn es sehr ungünstig war", sagte der Mercedes-Star. Es habe sich um eine fehlerhafte Produktionsreihe von Abdichtungen für die Hydraulik gehandelt, verriet Rosberg, der anfügte: "Ich glaube das war genau so ein Ein-Euro-Teil."

Das teaminterne Duell immer im Blick - Nico Rosberg sieht den Wettstreit mit Michael Schumacher in diesem Jahr mit einem Schmunzeln, Foto: Mercedes GP
Das teaminterne Duell immer im Blick - Nico Rosberg sieht den Wettstreit mit Michael Schumacher in diesem Jahr mit einem Schmunzeln, Foto: Mercedes GP

Für Korea sei daher klar: "Es wäre nicht schlecht, wenn wir hier keine Aufholjagd starten müssen und ich hoffe, dass es einfach wieder ein normales Wochenende ist. Suzuka war ja doch sehr durchwachsen und sicher eine der schwierigsten Strecken, weil das keine Überholstrecke ist." Die Zeit zwischen den beiden Asien-Läufen habe er in Kyoto verbracht. "Ich habe mir einen Tempel angesehen - einmal und dann hatte ich genug, denn letztendlich sind die dann schon alle ähnlich", schmunzelte Rosberg. "Es ist sehr schön, aber viel interessanter fand ich es, dann auch abends einmal dort herumzulaufen - eine sehr coole Stadt", so der 26-Jährige, der dort prompt auch noch auf Kollege Timo Glock getroffen war.

Duell um die goldene Ananas

Von Korea habe er hingegen noch nicht viel mitbekommen. "Nur letztes Jahr am Sonntag Abend in Seoul - aber das war nix. Jetzt reden allerdings alle sehr positiv darüber", meinte der Deutsche, dessen persönliche Zielsetzung für das restliche Jahr war, so viele gute Rennen wie möglich zu zeigen. "Nach dem schwierigen Rennen zuletzt in Suzuka, möchte ich hier wieder angreifen, alles aus dem Auto herausholen und ein gutes Resultat erzielen", kündigte der Wahl-Monegasse an. Wichtig sei das auch vor dem Hintergrund des, zumindest beim Blick auf den Punktestand, engen teaminternen Duells mit Michael Schumacher, der nur drei Zähler hinter Rosberg liegt.

"Das Duell zwischen Michael und mir ist weiterhin sehr ernst", meinte dieser mit einem Schmunzeln. Ein richtige Einordnung sei momentan schwierig, "wenn ich sehe, wie durchwachsen meine zweite Hälfte der Saison war", so der Mercedes-Star. "Bei uns geht es insgesamt ja ohnehin um die goldene Ananas. Erst nächstes Jahr wird es interessant, wenn man dann um die Plätze irgendwo weiter oben fährt", meinte Rosberg. Auf Neuerungen am Auto können die Silberpfeil-Stars bei ihrem Duell zumindest an diesem Wochenende aber nicht zählen. "Wir haben zwar einige neue Teile im Gepäck, aber nichts, was die Performance großartig verändern wird", so der 26-Jährige.