Eigentlich hätte Sebastian Vettel ein zehnter Platz in Suzuka gereicht, um seinen Titel von 2010 zu verteidigen. Doch der Red Bull-Pilot wollte mehr und zwar den 10. Saisonsieg, doch da machten ihm Jenson Button und Fernando Alonso einen Strich durch die Rechnung. Button gewann den Großen Preis von Japan, Vettel krönte sich mit dem dritten Platz zum Doppelweltmeister. In den Schlussminuten holte Alonso extrem auf den in Führung liegenden Button auf, der McLaren-Pilot wehrte sich mit allen Kräften und konnte den ersten Platz verteidigen.

Hartes Manöver von Vettel

Am Start musste er sich Vettel geschlagen geben, der mit einem harten Manöver seine Position verteidigte. Button musste leicht ins Gras ausweichen, weshalb auch Teamkollege Lewis Hamilton an ihm vorbei gehen konnte. Die Rennstewards untersuchten den Vorfall, sprachen aber keine Strafe gegen Vettel aus. Michael Schumacher behauptete sich am Start auf Platz sieben, Adrian Sutil lag nach der ersten Runde auf Rang neun, Nico Rosberg und Timo Glock folgten am Ende des Feldes auf den Plätzen 21 und 22.

In Runde sechs schnappte sich Fernando Alonso seinen Teamkollegen Felipe Massa und war damit schärfster Verfolger von Vettel und den beiden McLaren-Piloten, die ihre Positionen wieder getauscht hatten. Bei Hamilton waren die Hinterreifen am Ende, weshalb er bereits in Runde acht an die Box kam. Nur eine Runde später folgte Vettel und auch Schumacher musste zum Reifenwechseln an die Box. In Runde elf gingen Button und Alonso gleichzeitig an die Box - sie kamen vor Hamilton wieder auf die Strecke. Kurz nach seinem ersten Boxenstopp war für Sebastien Buemi das Rennen zu Ende.

Seine Mechaniker hatten das Vorderrad nicht richtig befestigt - ähnliches sah man dieses Jahr bereits in China bei seinem Teamkollegen Jaime Alguersuari. "Ich verlor den Reifen und damit hatte ich keine Chance mehr irgendwie in die Box zu kommen. Schade, denn ich hatte einen guten Start und konnte gleich vier Autos überholen. Der Stopp verlief schnell, leider war der Reifen nicht richtig festgeschraubt", so Buemi. Die Serie der ersten Stopps ging in Runde 13 weiter als Rosberg zum Reifenwechseln kam - der Mercedes GP-Pilot kam auf Position 17 wieder auf die Strecke.

Sein Teamkollege kämpfte auf Platz sieben liegend mit seinen Reifen, die Blasen bildeten. Wie es schien, hielten die Hinterreifen bei keinem Piloten allzu lange. An der Spitze legte Button zu und setzte Vettel unter Druck. In Runde 19 kam der Red Bull-Pilot frühzeitig an die Box, McLaren reagierte sofort und holte Button eine Runde später an die Box. Die Strategie ging auf - Button kam vor Vettel wieder auf die Strecke. Für Diskussionen sorgte erneut eine Berührung zwischen Hamilton und Felipe Massa, die bereits in Singapur aneinander geraten waren.

Berührung zwischen Massa & Hamilton

Bei der Berührung flog das Windleitblech am Frontflügel des Ferraris weg - wegen auf der Strecke liegenden Teilen in Kurve 7 und 16 musste in Runde 24 das Safetycar ausrücken. Schumacher, Di Resta, Kobayasahi, Sutil und Rosberg nützten die Gelegenheit, um neue Reifen aufzuziehen. Die Rennstewards untersuchten unterdessen den Vorfall Hamilton/Massa, sprachen allerdings keine Strafe aus. In Runde 27 kam das Safetycar herein und im Mittelfeld entbrannte ein Dreikampf zwischen Sutil, Petrov und Rosberg - erst ging Sutil an Petrov vorbei, dann schnappte sich Rosberg den Lotus Renault GP-Piloten.

In Runde 34 kam Vettel zu seinem dritten Stopp und zog den härteren Reifen auf, mit dem er das Rennen zu Ende fahren konnte. Als Erster der beiden McLaren-Piloten ging Hamilton an die Box, Button folgte in Runde 27 und blieb vor Vettel. Inzwischen bog Alonso zu seinem Boxenstopp ab, womit Schumacher das Feld anführte. Es waren die ersten Führungskilometer des Deutschen seit 2006. Dahinter setzte Vettel Alonso unter Druck, der nach seinem dritten Stopp vor ihm lag. In Runde 41 bog Schumacher in die Box ab, damit lag Button wieder in Front. Alonso und Vettel komplettierten die Top-3, dahinter folgten Webber und Hamilton. Schumacher konnte mit seinem Stopp Massa hinter sich lassen und holte Platz sechs. Rosberg, der von ganz hinten das Feld aufrollen musste, wurde Zehnter .

"Ein starkes Rennen von Michael und Nico mit konkurrenzfähigen Rundenzeiten - Michael hat sich in den Top Drei-Teams platziert und Nico zeigte vom vorletzten Platz eine großartige Aufholjagd und fuhr in die Punkte. Glückwunsch an Jenson Button und McLaren-Mercedes zum heutigen Sieg über den Weltmeister. Großer Glückwunsch an Sebastian Vettel und Red Bull Racing zum Weltmeistertitel und zur Titelverteidigung - eine großartige Leistung", lobte Mercedes Motorsportchef Norbert Haug.