Red Bull Racing dominiert die Saison 2011 und lässt damit legendäre Teams wie McLaren oder Ferrari hinter sich, dennoch erfüllt diese Tatsache Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz nicht mit Stolz. "Der Begriff Stolz kommt in meiner Terminologie eigentlich kaum vor, ich kann nicht wirklich viel damit anfangen. Aber zweifelsohne erfüllt es einen mit sehr viel Freude, Dankbarkeit aber auch mit dem guten Gefühl der Bestätigung, dass das, was man versucht hat, gelungen ist", erklärte der Österreicher.

Als Perfektionist würde er sich nicht bezeichnen, allerdings macht er alles zu 100 Prozent oder gar nicht. "Ich glaube, dass Gewinnen für sich gesehen nicht so wichtig ist, aber sehr wohl im Sinne von erfolgreich sein, vorne dabei sein, relativ gut sein - und dies in allen Bereichen: im Geschäft, im Sport, im Leben überhaupt. Es ist wichtig für die Freude an dem, was man macht, für das Selbstbewusstsein, für die Motivation und als Antriebsfeder dafür, sich immer wieder neue Ziele zu setzen, weiterzumachen", sagte Mateschitz.

Vettel ein Ausnahmetalent

Für 2011 hat man sich den Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung vorgenommen und in Japan kann man sich bereits den Fahrertitel sichern. Für Mateschitz ist Sebastian Vettel ein Ausnahmetalent. "Dazu kommt, dass er diese Begabung mit unglaublichem Einsatz und enormer Disziplin verfolgt und alle Opfer bringt, die nötig sind. Neu in diesem Jahr kam dazu, dass er im Stande war, diese Höchstleistungen mental genauso wie physisch über eine ganze Saison aufrechtzuerhalten und diese wann immer notwendig ganzheitlich abzurufen", betonte Mateschitz.

Zusammen mit seiner aufgeschlossen und freundlichen Persönlichkeit sei Vettel als Fahrer nicht zu toppen. Der Deutsche kann sich in Japan zum jüngsten Doppelweltmeister der F1-Geschichte krönen und in der gleichen Art und Weise soll es auch 2012 weitergehen, denn "Verlieren" kommt im Wortschatz des Red Bull-Bosses nicht vor. "Man behauptet das Verlieren wichtig ist - mit der üblicherweise daran anschließenden Begründung, dass man daraus lernt und in seiner Persönlichkeit gestärkt und gefestigt wird. Es kann aber gut sein, dass man sich das alles auch gerne ersparen kann und es für nichts gut ist", meinte Mateschitz im Interview mit der Welt.