Sebastian Vettel kommt gut erholt nach Spa-Francorchamps. Zwar hat er 85 Punkte Vorsprung in der Weltmeisterschaft, aber er warnt vor Gelassenheit: "Es gibt Momente, in denen ich genau das Gegenteil von gelassen bin. Ich glaube aber, das muss so sein, weil man sonst den Antrieb, die Motivation, den Ehrgeiz nicht mehr hat, dann vergisst man vielleicht irgendwo was."

Auch die jüngsten Niederlagen bringen den amtierenden Weltmeister nicht aus der Fassung: "Wir wussten von vorn herein, dass es eine lange Saison wird und dass sehr viel passieren kann. Bis jetzt können wir sehr zufrieden sein." Es käme immer darauf an, wie man die Situation auslegt. So täte sich die Konkurrenz leichter damit, zu sagen, dass Red Bull mehrere Rennen nicht gewonnen habe, als einzusehen, dass er selbst in den Rennen, in denen er nicht optimal unterwegs gewesen ist, schlimmstenfalls Vierter wurde.

Vettel lobt das Team für die Fortschritte, die in den vergangenen zwei Jahren erzielt wurden und betont, dass dies kein Selbstverständlichkeit sei. "Es gibt viel Positives, aber nach wie vor sind auch hier und da noch Stellen, wo wir uns verbessern müssen, auch im Vergleich mit den anderen und daran müssen wir arbeiten", treibt der WM-Führende sein Team aber weiter an. Dem Fahrer bescheinigt Vettel eine ganz besondere Rolle im Team: Er trage viel Verantwortung, vor allem, wenn jemand im Team nicht motiviert sei, aber gekünstelt vorspielen sollte ein Fahrer seiner Mannschaft auch nichts.

Sebastian Vettel glaubt, dass die Konkurrenz bewusst übersieht, dass er selbst in schlechten Rennen noch akzeptable Resultate holte, Foto: Sutton
Sebastian Vettel glaubt, dass die Konkurrenz bewusst übersieht, dass er selbst in schlechten Rennen noch akzeptable Resultate holte, Foto: Sutton

Von Spa-Francorchamps ist Vettel begeistert: Die Strecke sei einfach etwas anderes und neben Suzuka seine Lieblingsstrecke. Das Wetter spiele eine große Rolle. Er erinnert sich gerne an dramatische Szenen, wie das Überholmanöver von Häkkinen gegen Schumacher 2000. Vor dem Rekordweltmeister hat Vettel nach wie vor großen Respekt: "Ich glaube schon, dass er uns noch sehr viel voraus hat." Obwohl er derzeit viel Kritik - darunter unberechtigte - erhalte, könne Schumacher sehr stolz auf das sein, was er erreicht hat.