Auch im zweiten Training zum Deutschland Grand Prix auf dem Nürburgring machte der Regen nicht seine Aufwartung - es gab lediglich den einen oder andren Tropfen - und dementsprechend ungestört konnten die Teams an Abstimmungen, Reifenvergleichen und der Rennvorbereitung arbeiten. Anders als noch am Vormittag war diesmal allerdings Mark Webber der Schnellste, der anscheinend eine Qualifying-Simulation absolvierte. In 1:31.711 Minuten fuhr der Australier auch die schnellste Runde des Tages.

Vettel auf drei

Sowohl im Tages- als auch im Session-Klassement verdrängte er damit Fernando Alonso im Ferrari auf Platz zwei. Der Spanier war rund eineinhalb Zehntelsekunden langsamer gewesen als der Australier an der Spitze. Weitere zwei Zehntel dahinter holte sich Sebastian Vettel den dritten Rang. Dem WM-Leader folgten Felipe Massa, Michael Schumacher und Nico Rosberg auf den Rängen vier bis sechs. Sie hatten zwischen sechseinhalb und achteinhalb Zehntelsekunden auf Webber verloren.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug sagte zum Training: "Ein produktiver erster Trainingstag, der überraschenderweise auf trockener Strecke stattfand. Dafür soll es laut heutiger Prognose am Sonntag regnen. Wir sind heute in etwa unserem aktuellen Leistungsstand entsprechend platziert."

Nick Heidfeld stand lange an der Box, Foto: Sutton
Nick Heidfeld stand lange an der Box, Foto: Sutton

Den Rest der Top-10 besetzten Lewis Hamilton, Nick Heidfeld, der wieder mit dem neuen Renault-Auspuff unterwegs war, allerdings auch viel Standzeit hatte, Vitaly Petrov und Adrian Sutil. Jenson Button belegte Rang elf, musste aber wegen mechanischer Probleme die Arbeit vorzeitig einstellen. Bis dahin war der Brite wieder mit dem alten McLaren-Heckflügel unterwegs gewesen, da er mit der neuen, DRS-optimierten Version am Morgen zu wenig Abtrieb hatte - Hamilton war gleich bei der alten Version geblieben. Timo Glock landete auf dem 19. Rang und ließ dort Karun Chandhok, Tonio Liuzzi, Teamkollege Jerome D'Ambrosio und Daniel Ricciardo hinter sich.

Ricciardo rollte aus

Ricciardo hatte allerdings nur fünf Runden gefahren, da sein Auto danach mit Rauchentwicklung am Heck ausrollte. Gleich gar keine Zeit fahren konnte Sebastien Buemi. Zwar war sein Auto nach dem Abflug vom Morgen wieder bereit, doch auf seinen ersten Runden merkte der Schweizer, dass der Ferrari-Motor im Heck seines Toro Rosso zwischen 16.000 und 18.000 Umdrehungen Fehlzündungen hatte. Daraufhin musste er zusehen, wie an der Box am Auto geschraubt wurde.

Das Kiesbett sah einige Besucher, Foto: Sutton
Das Kiesbett sah einige Besucher, Foto: Sutton

Ebenfalls kleinere Probleme hatte Renault bei Petrov, da es bei ihm ein Leck in der Ölkühlung gab. Richtig brenzlig war eine Situation zwischen Alonso und Schumacher. Der Spanier hatte zu dem Deutschen aufgeschlossen, der ihn anscheinend nicht sah und die Tür zumachte. Daraufhin bremste Alonso hart und stellte sein Auto quer, konnte aber Kontakt vermeiden. Abgesehen davon waren noch ein paar Ausritte durch Kies und Wiese oder leichte Dreher zu bestaunen, unter anderem von Rubens Barrichello, Alonso, Rosberg, Glock und Heikki Kovalainen. Größere Schäden gab es dabei nicht.