Kaum eine Rennstrecke im Formel 1-Kalender hat mehr Tradition als der 5,148 km lange Nürburgring. Auch wenn die Königsklasse schon lange nicht mehr auf der Nordschleife unterwegs ist, ist die 'Grüne Hölle' immernoch weltbekannt. Umso bedauernswerter, dass der diesjährige Formel 1 Grand Prix der vorerst letzte sein könnte.

Beim Rennen auf dem Nürburgring, der über neun Rechts- und sechs Linkskurven verfügt, werden 60 Rennrunden absolviert, was einer Gesamtdistanz von 308,88 km entspricht. Der Kurs bietet eine gute Mischung aus schnellen und langsamen Kurven und ist fahrerisch nicht einfach zu bewältigen. Zudem fehlt vielen Fahrern noch Erfahrung auf der Strecke, da sich Hockenheimring und Nürburgring Jahr für Jahr abwechseln und es somit nur alle zwei Jahre einen Grand Prix auf dem legendären Kurs.

Michael Schumacher mit "eigener" Kurve

Erstmals hat Michael Schumacher in diesem Jahr die Chance, durch "seine" Kurve zu fahren. 2007 wurden die Kurven acht und neun zum 'Michael-Schumacher-S' benannt. "Ich hoffe, dass dies mich nicht nur stolz, sondern auch schneller macht", scherzte der Rekordweltmeister. Fahrerisch ist der Streckenteil jedoch herausfordernd. Mit einer guten Abstimmung lässt sich hier sogar mit Vollgas durchfahren. Im Qualifying zum Rennen 2007 erleidete Lewis Hamilton an dieser Stelle einen Reifenschaden und knallte heftig in die Reifenstapel.

Die Dunlop-Kehre gilt als eine der Schlüsselstellen, Foto: Sutton
Die Dunlop-Kehre gilt als eine der Schlüsselstellen, Foto: Sutton

Die beiden schnellsten Stellen des Nürburgrings findet man kurz vor der NGK-Schikane und am Ende der Start-Ziel-Geraden. Bei Umbaumaßnahmen wurde zudem ein neuer Tunnel angelegt, der für massive Bodenwellen in der Anbremszone der ersten Kurve gesorgt hat. Eine Schlüsselstelle bei der Wahl der Fahrzeugabstimmung, da das Auto bei zu geringer Bodenfreiheit leicht aufsetzen kann. Besonderes Augenmerk sollte außerdem auf eine perfekte Bremsbalance und eine gute Traktion gelegt werden.

Eine weitere Schlüsselstelle ist die Dunlop-Kehre in Kurve sieben. Eine gute Linienwahl und frühes Herausbeschleunigen sind hier für eine perfekte Rundenzeit notwendig. Ähnliches gilt für die Schikane vor der Start-Ziel-Geraden. Die Kurbs sollten zwar genutzt werden, da sie aber sehr hoch sind ist vorsicht geboten.

Regen wahrscheinlich

Auch auf dem Nürburgring wird es wieder eine DRS-Zone geben. Diese liegt auf der Gegengeraden vor der langsamen NGK-Schikane. "So sollten wir einige gute Überholmanöver sehen", erklärte FIA-Rennleiter Charlie Whiting seine Auswahl. Lediglich Länge und Messpunkt stehen noch nicht fest.

Kurz nach dem Start im Jahr 2007 war am Nürburgring Land unter, Foto: Sutton
Kurz nach dem Start im Jahr 2007 war am Nürburgring Land unter, Foto: Sutton

Überholmöglichkeiten bietet der Nürburgring ebenfalls. Dank DRS wird die beste Chance in der Schikane liegen. Zwei weitere Punkte finden sich auf der Start-Ziel-Geraden und vor der Dunlop-Kehre. Positionswechsel sollten am kommenden Wochenende also nicht vermisst werden.

Ein Punkt, den man in der Eifel nie vergessen sollte ist das Wetter. Auch wenn es in den vergangenen zehn Rennen nur ein Regenrennen gab, war dies besonders einprägsam. Das Warm-up im Jahr 1995 musste sogar aufgrund von Nebel abgesagt werden. Für das kommende Wochenende sind wieder starke Regenschauer vorhergesagt. Die Wahrscheinlichkeit für ein Regenrennen beträgt derzeit rund 70 Prozent.