Spätestens Silverstone hatte deutlich gemacht: Man darf Ferrari nicht abschreiben - vor allem nicht Red Bull. Zwar beträgt Sebastian Vettels WM-Vorsprung auf Großbritannien-Sieger Fernando Alonso noch komfortable 92 Punkte. Doch dass der Spanier in der Lage ist, große Rückstände aufzuholen, zeigte bereits die vergangene Saison. Mark Webber warnte vor dem zehnten Rennen der Saison am Nürburgring vor den Roten.

"Fernando ist ein weiser, alter Fuchs", schrieb Webber in seiner BBC-Kolumne. "Er wird in den kommenden beiden Rennen definitiv eine Macht sein." Der Red-Bull-Pilot glaubt, dass Ferrari in der Lage ist, in den kommenden fünf, sechs Rennen ein Wort an der Spitze mitzureden. "Sie fangen an, Anzeichen zu geben, dass sie dazu in der Lage sind", so Webber. Außerdem dürfe man McLaren nicht abschreiben, trotz ihrer Probleme in den vergangenen beiden Rennen.

In Silverstone hatte Alonso das RBR-Duo auf die Plätze verwiesen. Von der Teamorder-Diskussion einmal abgesehen, sitzt der sportliche Stachel bei Webber offenbar noch tief. "Unabhängig davon, wie gut es für meinen Teamkollegen Sebastian Vettel in der Fahrer- und Red Bull in der Konstrukteurswertung aussieht, magst du es nicht, wenn du geschlagen wirst", schrieb er wohl stellvertretend für all seine Fahrer-Kollegen.

Das Wochenende in der Eifel sei laut Webber nun eine gute Gelegenheit, zurückzuschlagen. Doch einfach wird dieses Unterfangen nicht, denn Ferrari hat in den vergangenen Wochen einen großen Schritt gemacht. "In Silverstone war Fernando zum ersten Mal nah an unserer Qualifying-Pace dran, und im Rennen haben sie uns fair besiegt", erinnerte sich Webber zurück.

Trotzdem freute sich Webber auf das Rennen am Nürburgring. Dort hatte er 2009 den ersten Sieg seiner Karriere errungen. "Ich bevorzuge ihn sehr im Gegensatz zu Hockenheim, wo wir 2010 fuhren", outete sich der 34-Jährige als Nürburgring-Fan. Dabei hatte er das unberechenbare Eifelwetter noch in bester Erinnerung. "Man weiß nie, ob es Regen, Sonnenschein oder Hagel gibt, oder sogar Schnee", scherzte Webber. "Oder manchmal sogar alle vier!" Mit Schnee ist an diesem Wochenende zwar nicht zu rechnen, doch vieles deutet auf ein verregnetes und kühles Wochenende hin.