Nach einem kleinen Achterbahn-Rennverlauf und hartem Kampf konnte sich Sebastian Vettel am Sonntag über den Sieg beim Spanien Grand Prix freuen. Der Deutsche musste sich dafür in einem direkten und auch indirekten Kampf gegen Lewis Hamilton, Mark Webber, Fernando Alonso und Jenson Button durchsetzen. Denn wieder einmal spielte die Reifen-Strategie die wichtigste Rolle und die nutzte Vettel gekonnt aus, da er seinen zweiten Stopp vor der Konkurrenz machte und sich mit einer superschnellen Outlap vor seine Gegner setzte.

Hamilton dicht dran

Diese Führung gab er danach nicht mehr her, auch wenn Hamilton dem Red-Bull-Piloten im Nacken saß, der sich zwischendurch ohne KERS herumschlagen musste. Der Brite machte durchaus Druck und war auch gefährlich, beim letzten Stopp konnte Vettel aber seine Führung behaupten und war danach die letzten Runden damit beschäftigt, sich seinen direkten Konkurrenten vom Leib zu halten. Trotz einiger Zittermomente gelang das auch. Der Kampf um Platz drei war ein Kampf der verschiedenen Strategie-Philosophien. Button wechselte nur drei Mal die Reifen, Webber und Alonso vier Mal.

Jenson Button half die Dreistopp-Strategie aufs Podest, Foto: Sutton
Jenson Button half die Dreistopp-Strategie aufs Podest, Foto: Sutton

Und bei den Boxenstopps war Alonso der Verlierer. Der Spanier hatte sich zur Begeisterung der Fans den Start gesichert, war in den ersten Runden in Führung gelegen und hatte die nach dem ersten Stopp auch behalten. Beim zweiten Stopp verlor er dann seinen Platz an Vettel und musste sich gegen Webber wehren. Den hielt er zwar lange in Schach, musste aber seine Taktik auf den Australier abstimmen. Das half Button, der in Runde 36 mit frischen Reifen gleich beide auf einmal vernaschte, bevor Webber dann an der Box selbst an Alonso vorbeikam.

Schumacher Sechster

Der Spanier hatte dann nichts mehr entgegenzusetzen und Webber konnte nach seinem vierten Stopp Button nachsetzen, der nun seinerseits mit alten Reifen zu kämpfen hatte. Runde um Runde kam der Australier näher, musste letztendlich aber einsehen, dass der McLaren-Pilot diesmal besser gepokert und trotz eines vermasselten Starts die bessere Taktik hatte. Hinter Webber und Alonso erreichte Michael Schumacher als Sechster das Ziel und hatte damit dank der aufgesparten weichen Reifen aus dem Qualifying einige Positionen gutgemacht. Nico Rosberg, Nick Heidfeld, Sergio Perez und Kamui Kobayashi fuhren noch in die Punkte.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug meinte: "Was heute für uns möglich war, haben wir erreicht: Michael Sechster, Nico Siebter, ein besseres Ergebnis war mit unserem Speed nicht möglich. Wieder hat Michael am Start vier Plätze gut gemacht und das war der Schlüssel zu seinem Platz im Ziel."

Heidfeld war das Kunststück gelungen, vom letzten Startplatz dank vieler frischer Reifensätze noch auf Platz acht zu fahren. Kein Glück hatte Felipe Massa, der wenige Runden vor Schluss in den Punkterängen liegend ausrollte. Neben dem Brasilianer hatten nur noch Heikki Kovalainen und Tonio Liuzzi das Ziel nicht gesehen. Kovalainen war abgeflogen, Liuzzi stehengeblieben. Adrian Sutil beendete das Rennen auf dem 13. Platz, Sebastien Buemi kam direkt dahinter als 14. ins Ziel und Timo Glock fuhr auf Position 20 über die Ziellinie.