Mark Webber hat in dieser Saison erstmals Sebastian Vettel geschlagen. Der Red Bull-Pilot war zwei Zehntel schneller als sein Teamkollege und holte in Barcelona seine erste Pole Position. Wie bereits in der Türkei stiegen beide vorzeitig aus ihren Autos aus - einen Schlagabtausch um die Pole blieb damit aus. Hamilton landete auf Platz drei vor Fernando Alonso und Teamkollege Jenson Button. Nico Rosberg fuhr die siebtbeste Zeit.

Michael Schumacher sparte seine Reifen, nahm dafür Startplatz zehn in Kauf. "Michael hatte vor Q3 ein Problem mit dem KERS und fuhr dann keine weitere gezeitete Runde. So erklärt sich sein zehnter Startplatz", verriet Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und fügte hinzu: "Unsere Qualifying-Strategie konzentrierte sich von Beginn an auf das Reifensparen, was uns heute nicht das bestmögliche Resultat brachte, aber dafür sind wir für das Rennen gut ausgerüstet."

Heidfeld fuhr keine Runde, Foto: Sutton
Heidfeld fuhr keine Runde, Foto: Sutton

Gar nicht aus der Box ging es für Nick Heidfeld. Der R31 war im dritten Freien Training wegen eines gebrochenen Auspuffs in Flammen aufgegangen. Trotz aller Anstrengung verloren die Mechaniker den Wettlauf gegen die Zeit und konnten das Auto nicht rechtzeitig reparieren. "Wir haben es leider nicht geschafft, das Auto rechtzeitig fürs Qualifying zu reparieren. Das war das größte Feuer, das ich in meiner eigenen F1-Karriere erlebt habe. Es war eine Menge kaputt", verriet Heidfeld.

Obwohl Heidfeld keine gezeitete Runde im Qualifying gefahren ist, wird er wohl die Starterlaubnis der Stewards bekommen. "Es könnte leichter sein von hinten nach vorne zu fahren. Das haben ein paar der vergangenen Rennen gezeigt. Vor allem, wie Mark Webber das in Shanghai geschafft hat. Der sitzt natürlich in einem Red Bull, aber ich denke, dass wir eine gute Chance haben können", meinte Heidfeld. Das bedeutet, dass auch die Piloten, die nicht die 107-Prozent-Hürde geschafft haben, im Rennen starten dürfen.

Nicht ins Q2 schafften es D'Ambrosio, Karthikeyan, Liuzzi, Glock, Barrichello und Trulli. Barrichello konnte sich aufgrund eines Getriebeproblems nicht verbessern. "Das Auto ist absolut furchtbar. Wir sind nicht konkurrenzfähig und das Auto ist auch nicht standfest genug", kritisierte Barrichello. Nicht viel besser ergeht es momentan Glock, der von Startplatz 20 ins Rennen geht. "Zum zweiten Mal nach der Türkei sind wir nun zurück auf das alte Paket gewechselt. Das hat aber einigermaßen gut funktioniert und ich habe eine gute zweite Runde hinbekommen. Wir dürfen jetzt keinen Frust schieben, das macht uns auch nicht schneller. Die Köpfe müssen jetzt rauchen, damit wir uns weiter verbessern", so der Deutsche.

Kovalainen in Q2

Der große Gewinner im ersten Qualifyingsegment hieß aber Heikki Kovalainen, der erstmals bei trockenen Bedingungen den Sprung ins Q2 schaffte. 2010 gelang dem Lotus-Piloten der Sprung ins Q2 in Malaysia und Spa - beide Male bei nassen Bedingungen. "Das war eine tolle Runde von Heikki", lobte Mike Gascoyne. In Q2 konnte der Finne noch zwei weitere Piloten hinter sich lassen. "Wir wollten eine gute Zeit herausfahren und uns bestmöglich qualifizieren, deshalb haben wir die weichen Reifen aufgezogen. Vielleicht wären die harten Reifen vernünftiger gewesen, aber das wäre ja langweilig, wenn wir danach handeln würden", erklärte Kovalainen.

Adrian Sutil musste sich in Q2 erneut seinem Force India-Teamkollegen Paul di Resta geschlagen geben. Der Deutsche geht am Sonntag von Startplatz 17 ins Rennen. "Das Auto ist einfach zu langsam. Jetzt haben wir noch zwei weiche Sätze und einen Satz neue, harte Reifen Die Updates sind sehr enttäuschend, denn sie haben nicht funktioniert. Das Auto ist eher langsamer geworden. Wir versuchen alles, aber am Rennwochenende ist nur wenig Zeit. Deshalb haben wir auch das alte Setup vom Türkei-Rennen wieder dran", erklärte Sutil.

In Q2 war auch für Kobayashi, Alguersuari, Perez und Buemi Schluss. "Ich bin glücklich mit Startposition 11, denn ich stehe vor Sauber und Force India. Dabei haben wir hier keine neuen Teile. Das ist ein gutes Zeichen für Monaco", sagte Buemi. Für das Rennen hat er sich einen neuen Reifensatz aufgespart. "Wir starten nur eine Position hinter den Top-10. Also mal abwarten", meinte der Schweizer.