Es gibt Spekulationen über die Zukunft der Formel 1. Angeblich sollen sich die Top-Teams in Stuttgart getroffen haben.
Helmut Marko: Das Concorde Agreement läuft aus und es gibt vier Spitzenteams – Ferrari, McLaren, Mercedes und Red Bull. Unter diesen vier Teams wird natürlich gesprochen und versucht, die Zukunft der Formel 1 mitzugestalten.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat mal wieder das Schreckgespenst einer Piratenrennserie ausgepackt. Sehen Sie das tatsächlich als Option an?
Helmut Marko: Wir wollen eine geregelte Formel 1 haben, aber unter den Voraussetzungen, dass die finanzielle Aufteilung anders aussieht. Wir hoffen, dass zwischen dem Rechteinhaber CVC und der FIA ein entsprechender Kompromiss stattfindet. Aber wir werden sicher uns dort beteiligen, wo der attraktivste Motorsport geboten wird. Ferrari ist das bekannteste Team, das auch am längsten dabei ist – zudem sind es Italiener, die bei ihren Äußerungen meistens etwas emotionaler sind als andere. Ich glaube nicht, dass alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird.

Nächstes Wochenende geht es zum Spanien GP in Barcelona. Wie umfangreich fallen die Updates bei Red Bull Racing aus?
Helmut Marko: Natürlich haben wir wie bei jedem Rennen Updates – und diese fallen umfangreich aus. Ich bin kein Techniker, deshalb kann ich keine Details verraten.

Red Bull zählt auch in Barcelona zu den Favoriten, Foto: Sutton
Red Bull zählt auch in Barcelona zu den Favoriten, Foto: Sutton

Rechnen Sie erneut mit Ferrari als Gegner?
Helmut Marko: Unsere unmittelbaren Gegner sind bei den Fahrern Lewis Hamilton und Fernando Alonso, wobei ich von Alonso bei seinem Heimrennen eine spezielle Performance erwarte. Aber wenn der Rennverlauf normal über die Bühne geht, sollten wir dennoch vorne sein.

Was halten Sie vom neuen Reglement? Hat sich die Show durch KERS, DRS & Co wirklich verbessert?
Helmut Marko: Gemeinsam mit den neuen Reifen, die bewusst nur noch kurze Zeit halten und dann stark abbauen, haben wir in diesem Jahr schon so viele Überholmanöver wie in der ganzen letzten Saison nicht. Es funktioniert also.

Ist der Red Bull Ring in Spielberg als Teststrecke für die Formel 1 ein Thema?
Helmut Marko: Derzeit verbietet das Formel-1-Reglement alle Testfahrten während der Saison – und an den wenigen Wintertesttagen ist es hier viel zu kalt. Da sind Spanien und Portugal besser geeignet. Wenn mehr Tests im Sommer kommen würden, könnte ich mir vorstellen, dass das Budget um 10-15 Prozent ansteigt. Allein aus diesem Grund, könnte ich es mir nicht vorstellen. Außerdem: Seit wir gewinnen, sind unsere Freunde weniger geworden, sodass sich sicher niemand dafür einsetzen wird, dass wir hier testen können.