5. Ferrari hat betrogen Vorwurf I: Felipe Massa überfuhr nach seinem Boxenstopp die weiße Linie bei der Boxenausfahrt. Vorwurf II: Fernando Alonsos verstellbarer Heckflügel war kurze Zeit an einer nicht dafür vorgesehenen Stelle der Strecke geöffnet.

Motorsport-Magazin.com meint: Beide Fahrer erlangten keinen Vorteil. Im Fall Massa sind sich Ex-Fahrer wie Marc Surer sogar sicher, dass der Bereich noch zur Boxengasse und nicht zur Rennstrecke zählte - somit war alles regelkonform. Bei Alonso scheint eine Fehlfunktion des Flügels vorgelegen zu haben, schon in Malaysia gab es bei Ferrari Probleme. Auch er erlangte keinen Vorteil aus dem kurzen Öffnen des Flügels. Die FIA und die Teams müssen den Vorfall jedoch untersuchen.

McLarens Verwirrtaktik beim Boxenstopp? Wohl eher nicht, Foto: Pirelli
McLarens Verwirrtaktik beim Boxenstopp? Wohl eher nicht, Foto: Pirelli

4. Button hat absichtlich falsch geparkt Ein Red-Bull-Mechaniker ist sich sicher: Als Jenson Button fälschlicherweise bei Red Bull zum Reifenwechsel vorfuhr, wollte der McLaren-Pilot das Team bei Sebastian Vettels Stopp absichtlich behindern. "Das war ein sehr unverschämtes Manöver, um uns aufzuhalten", sagte er.

Motorsport-Magazin.com meint: Der liebe Red-Bull-Mechaniker schießt mit seinen Verschwörungstheorien etwas über das Ziel hinaus - immerhin verlor Button bei seinem Fehler selbst Zeit und eine Position an Vettel. Dass er sich vom Team als Nummer-2-Fahrer für solche Aktionen gebrauchen lassen würde, nur um Lewis Hamilton vor Vettel zu bringen, ist ebenso unwahrscheinlich. Schließlich betont Martin Whitmarsh stets, dass sein Team zwei gleichwertige, tolle Rennfahrer besize...

3. Michael-Rauswurf bei Williams Das Traditionsteam aus Grove erlebte einen Albtraumstart in die neue Saison - obwohl es nach den Wintertests als eine Art Geheimtipp gehandelt wurde. Nachdem es bei Williams seit einigen Jahren eher bergab als bergauf geht, wird nun der Kopf von Technikchef Sam Michael gefordert.

Nick Wirth wird nicht rausfliegen, aber Verstärkung könnte er gebrauchen, Foto: Sutton
Nick Wirth wird nicht rausfliegen, aber Verstärkung könnte er gebrauchen, Foto: Sutton

Motorsport-Magazin.com meint: Anders als im Fußball, wo ein Trainerwechsel manchmal Wunder bewirken kann, hilft es kurzfristig wenig, den Technischen Direktor während der Saison zu feuern. Stattdessen muss an die Entwicklung für die nächste Saison gedacht werden. Da kündigte CEO Adam Parr bereits an, dass es "harte" personelle Veränderungen geben werde - ob Michael davon betroffen ist, bleibt offen, aber einige Schreibtische in Grove werden für 2012 sicher umdekoriert.

2. Wirth-Rauswurf bei Virgin Auch der zweite vollkommen digital entwickelte Virgin-Bolide von Nick Wirth ist ein Flop. Im Vergleich zu Lotus und selbst HRT ist das Auto sogar ein Rückschritt. Timo Glock ist verärgert und genervt und schließt ein Umdenken bei der Fahrzeugentwicklung nicht aus. Schnell wurden auch Gerüchte laut, wonach Technikchef Wirth bald seinen Hut nehmen muss.

Di Resta zu Mercedes GP? Wohl eher ein schottischer Wunschtraum zu seinem Geburtstag am Shanghai-Samstag, Foto: Sutton
Di Resta zu Mercedes GP? Wohl eher ein schottischer Wunschtraum zu seinem Geburtstag am Shanghai-Samstag, Foto: Sutton

Motorsport-Magazin.com meint: Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Wirth bei Virgin Racing rausgeschmissen wird, immerhin ist er Teilhaber des Teams und besteht die komplette Entwicklungsabteilung aus seinem Unternehmen Wirth Research. Ohne ihn hätte Virgin Racing nur eine Handvoll Mechaniker und Teammitglieder von Teamchef John Booth - aber keine Weiterentwicklung und Designabteilung mehr. Realistischer ist, dass das Team Wirth erfahrene Ingenieure und Techniker zur Seite stellt, die wie Geoff Willis bei HRT wichtigen Input liefern und das Ruder herumreißen sollen.

1. Di Resta löst Schumacher ab Nachdem Michael Schumacher im Qualifying in Shanghai nur Platz 14 belegte, spekulierten britische Medien darüber, dass der Schotte Paul di Resta spätestens 2012 das Mercedes-Cockpit des Rekordweltmeisters übernehmen könnte.

Motorsport-Magazin.com meint: Di Resta ist Mercedes aus der Formel 3 und der DTM, wo er 2010 mit ihnen Meister wurde, bestens bekannt. Bei Force India fährt er mit Mercedes-Motor und KERS. Auch Norbert Haug hält große Stücke auf den Schotten. Dennoch erscheint das Gerücht aus der Luft gegriffen. Schumacher hat noch anderthalb Jahre Vertrag und möchte diesen auch erfüllen. Mercedes wird den Rekordchampion nicht vor die Tür setzen. Zudem muss sich di Resta erst einmal in der Formel 1 etablieren und beweisen, dass er auch dort ein Spitzenfahrer ist.