Michael Schumacher weiß, Sepang wird eines der härtesten Rennen des Jahres, wenn nicht sogar das härteste. Doch der Rekordweltmeister geht nicht davon aus, dass es in diesem Jahr so schlimm wird wie es früher schon war. "Weil die Renngeschwindigkeit dieses Mal wohl deutlich unter dem liegt, was für uns machbar wäre. Man wird sehr darauf achten müssen, die Reifen nicht über zu strapazieren, entsprechend weit fährst Du unter dem Niveau dessen, was möglich wäre. Und dann ist es natürlich auch etwas weniger belastend", sagte Schumacher bei RTL.

Speziell vorbereitet hat er sich nicht. Früher tat Schumacher das zwar, mittlerweile akzeptiert er aber, dass einer mehr schwitzt und ein anderer weniger - wobei er nicht allzu sehr unter der Hitze leidet. Das Hauptthema wird für ihn und Mercedes GP in Malaysia ohnehin ein anderes sein, immerhin gilt es nach dem schlechten Auftakt in Australien zu zeigen, dass man die Testform von Barcelona auch an einem Rennwochenende replizieren kann. "Das Auto hat in Australien nicht das Potential abrufen können, was wir in Barcelona in den Fingern hatten. Die große Frage ist: wie lange wird es dauern bei uns, bis wir die Fehler, die wir festgestellt haben, abstellen können? Das ist schon ein Punkt, den ich jetzt nicht einschätzen kann", meinte Schumacher.

Lösungsarbeit am Rennwochenende

Denn die Zeit ist knapp, getestet darf zwischen den Rennen nicht mehr werden, daher müssen sich die Teams auf Simulationen oder den Windkanal stürzen. Dort könne man die Problematik nur beschränkt aussortieren, erklärte Schumacher. "Insofern muss es am Rennwochenende stattfinden und da müssen wir abwarten. Fakt ist, dass es für uns nach dem letzten Jahr sehr ernüchternd gewesen ist, was an Resultaten dabei heraus gekommen ist. Jetzt schon darüber zu reden, dass es so weiterläuft, ist verfrüht."

Das Fahrgefühl von Barcelona hatte bei Schumacher aber eine schöne Erinnerung hinterlassen. So meinte er, mit der Performance vom Test auf dem Circuit de Catalunya sei man ein Verfolger von Red Bull. "Wir würden Red Bull nicht schlagen können, das ist überhaupt keine Frage. Aber wir würden auf jeden Fall eine Rolle direkt dahinter spielen, und das ist das Ziel, was ich auch ausgegeben habe: auf dem Podium zu sein, vielleicht das ein oder andere Rennen gewinnen zu können. Da wollen wir hin, und das ist glaube ich auch das Maximum, was wir in diesem Jahr erreichen können", betonte er. Danach müsse der Fahrplan dann weitergehen, um auch den nächsten Schritt zu schaffen.

Bei Red Bull skeptisch

Vorerst wollte er aber auch die Saison 2011 noch nicht ganz abhaken und Red Bull bereits zum Weltmeister erklären. "Ich bin da ein bisschen skeptisch und auch vorsichtig." Skepsis wird andererseits aber nach wie vor auch Mercedes entgegengebracht, weil es eben in Melbourne nicht lief. "Es ist natürlich schade, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit und Aufwand hinter so einem Auto steckt. Dann hat man das Resultat", sagte Schumacher. So habe er sich nach den Tests wohl gefühlt, das Auto sei im Vergleich zum Vorjahr wie eine Bombe gegangen, er sei mit vielen Erwartungen zum ersten Rennen gekommen und dann sei es voll nach hinten losgegangen. "Dann bist Du natürlich erst einmal ein bisschen überrascht und unglücklich."