Nach den eher schlecht verlaufenen Wintertests war es für McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh eine große Erleichterung, als die Autos seines Teams in den Trainings in Melbourne vorne mitfuhren. Der Rennstall hatte nach der schwierigen Vorbereitung im letzten Moment seinen eigenwilligen Auspuff verworfen und eine komplett überarbeitete, konservativere Version gebracht, die innerhalb weniger Tage fertiggestellt werden musste. Das hat sich bislang ausgezahlt, die Pace des Teams ist besser und es gab auch weniger technische Probleme als bei den Tests.

Whitmarsh musste aufgrund der positiven Entwicklung gestehen, dass er sehr erleichtert ist. "Ja, das bin ich. Wir kamen hier mit einem Auto und einem Heck an, das nie zuvor gefahren war und dabei gibt es ein gewisses Risiko. Ich denke, das habe ich nie verschleiert. Aber gleichzeitig hat man die Analyse und die Simulation und wenn man dem glaubt, kann man ein wenig Zuversicht haben. Bis man es dann sieht, weiß man es aber nicht. Das Paket ist nicht abgebrannt und es brachte Leistung. Wann auch immer es das tut, was es tun sollte, ist das eine Erleichterung", sagte Whitmarsh laut Autosport.

Es gab Druck

Der Teamchef erklärte, dass es nach dem schlechten Winter durchaus Anspannung und Druck bei McLaren gegeben hatte, weil man einfach nicht dort war, wo man sein wollte. Daher war das Team auch für radikale Maßnahmen bereit, wobei man die Entscheidung zum Wechsel des Auspuffsystems nach dem letzten Test vor allem deswegen traf, weil die Zuverlässigkeit überhaupt nicht gepasst hatte.

"Die Jungs im Team haben fantastische Arbeit gemacht und ich habe sie darum gebeten, einfach loszulegen. Es gab ein System, auf das wir zurückgreifen konnten, von dem ich aber nicht glaubte, dass es gut genug war. Ich habe sie gebeten, in zehn Tagen etwas zustande zu bringen. Sie haben das geschafft und es war eine fantastische Leistung der Ingenieure und der Fertigung, das zu entwerfen, herzustellen und für das Rennen hier zu haben. Ursprünglich gab es einige Bedenken, weil ich nicht ohne diese Lösung herkommen wollte und das habe ich den Ingenieuren und Mitarbeitern bei McLaren erklärt. Ich denke, sie haben fantastisch darauf reagiert", sagte Whitmarsh.

Oktopus noch nicht abgehakt

Der bei den Tests eingesetzte Auspuff, der aufgrund seiner vielen Abgas-Ströme Oktopus getauft wurde, ist für McLaren aber noch nicht ganz vom Tisch. Für den Moment hat Whitmarsh aber angeordnet, dass die Arbeit daran eingestellt wird. "Es gibt da schon ein paar sehr interessante Dinge, aber das ist eine so große Herausforderung und daher eine Aufgabe für Forschung und Entwicklung. Ich habe gefragt, wie das Programm aussieht - und ich sagte: 'Vergesst es.' Aber ich bin mir sicher, sobald sie etwas Luft haben, werden sie sich das wieder ansehen."