Bei seinem ersten Rennen in Melbourne 2007 war Lewis Hamilton nervös ohne Ende. Trotzdem fuhr er auf Anhieb aufs Podium. Seitdem hat er 14 Siege und einen WM-Titel gewonnen. In diesem Jahr sollen weitere Erfolge und ein weiterer Titel folgen. Trotz der schlechten Vorbereitung sieht Hamilton seine Ziele nicht als unmöglich an.

"Ich fühle mich fantastisch", sagt er. "Ich bin fitter, entspannter und selbstsicherer." Sein Auto sei nicht so wettbewerbsfähig wie erhofft, allerdings gebe das Team Vollgas. "Wir haben hier neue Teile, die uns hoffentlich weiter nach vorne bringen. Wir geben niemals auf", kündigt er an.

Entsprechend kann er das erste Training der Saison kaum noch erwarten, um zu sehen, wie groß die Fortschritte seit dem letzten Test in Barcelona tatsächlich sind. "Ich erwarte keine Wunder, aber wir erwarten Fortschritte im Vergleich zu den Tests."

An Frust denkt er nicht. "Ich möchte Negatives in Positives umkehren", sagt er. So habe es ihm sein Vater beigebracht. "Mir gefällt, dass mein Team weiter angreift und Fortschritte erzielt. Ich hoffe, dass wir nicht so weit weg sind, wie wir es waren. Hoffentlich sind wir eine halbe Sekunde bis acht Zehntel dran, wenn wir nach Europa zurückkommen, wollen wir noch viel näher dran sein."

Reifenflüsterer sind gefragt

Wichtig wird der Umgang mit den neuen Pirelli-Reifen. Hamilton wird gerne nachgesagt, alles andere als reifenschonend zu fahren. Er kontert: "Die Leute müssen ihre Auffassung meines Fahrstils überdenken. Ich bin ein aggressiver Fahrer, ja, ich hole alles aus dem Auto heraus, das liebe ich", so Hamilton. Dennoch habe er seit der GP2 immer auf seine Reifen geachtet - einige abgefahrene Reifen würden die Regel bestätigen.

"Auf Long Runs bin ich im Vergleich zu meinem Teamkollegen, der den weichsten Fahrstil der Welt pflegt, ziemlich ähnlich und manchmal sogar besser", verrät Hamilton. Trotzdem müsse er in dieser Saison noch mehr auf seine Reifen achten.

Jenson Button hält seinen Vorteil durch den weichen Fahrstil für nicht ganz so groß. "Der Vorteil ist nicht so groß, wie manche Leute vielleicht denken", erklärt er. Bei drei Stints komme es vor allem auf den letzten Stint an, dann könne eine gesparte Runde mit guten Reifen gold wert sein. "Aber einen großen Vorteil hätte ich nur, wenn ich einen Stopp weniger machen könnte." Das hält er aber für unwahrscheinlich.