Exakt 500 Runden hat Rubens Barrichello bis zum Donnerstagabend bei den vier Wintertests von Valencia bis Barcelona abgespult. Das entspricht 2.198 Testkilometern. Bei noch zwei ausstehenden Testtagen ist er damit der fünftfleißigste Fahrer dieses Winters.

Dennoch war die Zuverlässigkeit eines der größten Probleme von Barrichellos Williams-Team in der Saisonvorbereitung. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Pastor Maldonado liegt Williams nur auf dem sechsten Rang der Rundentabelle aller Teams (mit gerade einmal 862 Runden insgesamt, Ferrari und Red Bull haben über 1.000 Runden zurückgelegt).

Das größte Problem war bislang KERS. Im ersten KERS-Jahr 2009 setzte Williams auf ein Schwungrad-System, das aber nie im Rennen eingesetzt wurde. Für diese Saison hat Williams ein herkömmliches Batterie-System entwickelt, das aber noch etliche Kinderkrankheiten besitzt.

Undurchsichtige KERS-Situation

"Am einen Tag scheint KERS keine Probleme zu machen, am nächsten dann 100", klagt Barrichello. Deshalb musste das Team an mehreren Tagen lange Reparaturpausen in Kauf nehmen oder das System sogar abstellen, um überhaupt fahren zu können - so auch am Donnerstag in Barcelona. "Das Team ist viel besser vorbereitet als letztes Jahr. Alles ist besser, bis auf KERS", so Barrichello.

Könnte Williams also auf Nummer sicher gehen und KERS für den Saisonstart aus dem Auto verbannen? "Ich hoffe es nicht, aber ich glaube, jeder stellt sich gerade diese Frage." Im Teamgefüge möchte Barrichello seine Mannschaft derzeit noch nicht einordnen. "Ich weiß nicht, wo wir stehen", sagt er. "Aber ich weiß auch nicht, ob Red Bull und Ferrari so viel schneller sind. Aber wenn Vettel wirklich eine 1:21.8 mit viel Sprit fahren kann, dann wird er allen davon fahren."