"Es sieht nicht schlecht aus", zog Michael Schumacher nach dem zweiten Testtag in Barcelona zufrieden Bilanz. Nach Nico Rosberg am Mittwoch, übernahm der Deutsche am Donnerstag das Steuer des MGP W02. Im Fokus standen Arbeiten am Setup auf längeren Runs am Vormittag und Daten sammeln auf kürzeren Runs am Nachmittag. "Ich habe noch keine Analysen von dem, was die anderen gemacht haben, aber wir hatten einen recht guten Tag. Wir haben viele Fortschritte erzielt. Wir haben uns darauf konzentriert, das Auto besser zu verstehen. Die Tendenz geht klar nach oben", zeigte sich Schumacher optimistisch.

Doch was das genau bedeutet und wo Mercedes GP wirklich steht, wollte Schumacher nicht verraten. "Das zeigen wir euch dann in Australien", gab sich der Deutsche kryptisch. Doch Fakt ist, dass Mercedes GP bei den bisherigen Testfahrten nicht mit Red Bull oder Ferrari mithalten konnte. "Wir wissen, dass Red Bull sehr stark ist und dass wir noch nicht in dieser Position sind. Das habe ich auch nicht erwartet. Die Saison ist lang und ich hoffe, dass wir 2011 eine wichtige Rolle spielen können", erklärte Schumacher.

Reifen vs. Aerodynamik

Zumindest mit den Pirelli-Reifen kommt der Deutsche gut zurecht. "Von der Fahrercharakteristik komme ich mit dem Pirelli sehr gut zurecht, aber an der Konstanz müssen wir noch arbeiten", verriet Schumacher. Im Gegensatz zu seinen Kollegen hält er mit Kritik zurück. "Man sollte da nicht gleich so kritisch sein, sondern erst einmal abwarten. Ich denke, jeder weiß, was Sache ist", meinte Schumacher. Im Gegensatz zu 2010 sind die Reifen für ihn aber nicht mehr die größte Veränderung, sondern viel mehr die Aerodynamik.

"Wir haben einen verstellbaren Heckflügel, KERS - das alles ist sehr wichtig. Ich denke, dieses Jahr könnte Überholen eine größere Rolle spielen. Wir könnten mehr Positionswechsel sehen, aber das ist ja auch das, was wir wollen", betonte Schumacher. Die FIA habe in dieser Hinsicht einen guten Job gemacht. Dass sich die FIA nun auch die Strecken unter die Lupe nehmen will, findet der Mercedes GP-Pilot eine weise Entscheidung. "Jeder hat verstanden, dass man nicht überholen kann, wenn es nur schnelle Kurven gibt, weil der Vordermann vorne wegfährt. Man braucht langsame Kurven und Geraden. Eine Rennstrecke muss alle Zutaten haben", erklärte Schumacher.