Colin Kolles war beeindruckt vom Auftritt seines schweizer Schützlings Giorgio Mondini bei den Testrunden für HRT in Barcelona. Gerade vor dem Hintergrund der langen Pause seit seinen letzten Fahrten im Cockpit eines Formel-1-Boliden habe Mondini einen super Job gemacht. Der Schweizer war zuletzt vor fünf Jahren in der Königsklasse unterwegs, als er ebenfalls für Kolles Midland-Team testete.

"Es war sehr erfreulich Giorgio fahren zu sehen. Sein letzter Einsatz in der Formel 1 war 2006 und es war schön ihm die Möglichkeit zu geben, wieder auf diesem Niveau zu fahren", meinte Kolles. "Ich war sehr zufrieden mit den Zeiten die er fuhr", so der HRT-Teamchef. Mondini war in der tat 2,5 Sekunden schneller unterwegs als der Stammfahrer der Spanier, Narain Karthikeyan. Die Zeiten waren jedoch nicht zu vergleichen, da der Inder seine Runden bei wechselhaften Bedingungen abspulte, wohingegen Mondini bei seinen 39 Umläufen bessere Streckenvoraussetzungen hatte.

Die größte Anforderung für den Schweizer, der 2009 auch schon für Kolles Audi-Team in der Le Mans Series am Start war, sei jedoch die körperliche Anstrengung der Formel-1-Tests gewesen. "Es ist zwei Jahre her, dass ich professionell Rennen gefahren bin und das bekam ich körperlich natürlich richtig zu spüren", so Mondini. "Daran müssen wir jetzt arbeiten", so der 30-Jährige.

Trotz der großen Anstrengungen war er aber zufrieden mit seinem erneuten F-1-Auftritt. "Ich bin sehr glücklich heute gefahren zu sein. Es war auch ein Test, um zu sehen, ob ich noch in der Lage bin auf diesem Level zu fahren", erklärte der Schweizer. Hoffnungen auf ein Renncockpit bei HRT für 2011 darf sich Mondini aber wohl nicht zu viele machen. Das Team spricht weiterhin mit Vitantonio Liuzzi. Der Italiener testete ebenso in Barcelona und war wesentlich schneller unterwegs. In trockenen Tüchern sei aber trotzdem noch nichts. "Wir reden in den nächsten Tagen und sehen was kommt. Im Moment ist es noch offen", erklärte Liuzzi gegenüber der BBC.