Testfahrten sind - wie es der Name verrät - zum Testen da. Zu Beginn einer neuen Saison müssen die Teams mit ihren neuen Boliden haufenweise Kilometer abspulen, um Daten zu sammeln und an der Entwicklung des Boliden arbeiten zu können. Short Runs, long Runs, Renn-Simulationen und Boxen-Stopps - das Programm während eines Testtages ist gut gefüllt. Doch etwas anderes sorgt meist für mehr Aufsehen: die Zeiten. Gerade in diesem Jahr ist es aufgrund der neuen Pirelli-Reifen quasi unmöglich, anhand der Rundenzeiten eine Vorhersage auf die anstehende Saison zu treffen. Trotzdem rücken die Zeiten am Ende des Tages nur zu gern in den Fokus.

Ein Umstand, den Jenson Button begrüßt. "Natürlich ist es schwierig, nicht auf die Zeiten zu schauen, als Indikator für die Geschwindigkeit des jeweiligen Autos", verriet der McLaren-Pilot auf der offiziellen Formel-1-Homepage. "Ein altes Sprichwort lautet 'Die Stoppuhr lügt nicht'. Darum geht es die ganze Saison über - für Tests gilt das allerdings nie." Trotzdem sei der Brite von dem Zeiten-Mysterium angetan, das würde den Saisonauftakt noch spannender machen.

Als ob Bridgestone nie gegangen wäre

Laut Button sei es unmöglich, Schlüsse aus den Zeiten zu ziehen. Zu viele Komponenten würden eine Rolle spielen. "Es ist quasi unmöglich genau zu sagen, wie eine Rundenzeit entsteht. Es gibt vier verschiedene Reifen, man kann mit 20 oder 120 Kilogramm Benzin unterwegs sein, das KER-System oder den Heckflügel nutzen."

Angesprochen auf die neuen Reifen verblüffte der Weltmeister von 2009 mit folgender Antwort: "In vielen Dingen fühlt es sich an, als ob Bridgestone niemals ausgestiegen wäre. Der Übergang war fast nahtlos." Für 2011 erwartet sich Button mehr unvorhersehbare Rennen, was positiv für die Zuschauer sei. Doch unterm Strich läuft es laut dem 31-Jähigen quasi wie in jedem Jahr: "Die schnellsten Fahrer in den schnellsten Autos werden zuerst die Ziellinie überqueren."