Der erste Tag der Winter-Tests in Valencia ist vorbei. Und wie es sich für einen amtierenden Weltmeister gehört, brannte Sebastian Vettel gleich die beste Zeit in den kühlen Asphalt. Mit 1:13.769 Minuten setzte er sich an die Spitze der Zeitentabelle - fast acht Zehntel vor Fernando Alonso. "Ich denke, dass es grundsätzlich besser ist, am oberen Ende der Tabelle zu stehen, als am Ende", zeigte sich Vettel nach dem Testauftakt zufrieden.

Überbewerten wollte der 23-Jährige seine Zeit allerdings nicht. "Es war der erste Testtag und das wichtigste war, viele Runden abzuspulen. Das haben wir gemacht." 93 Runden standen am Ende für den Heppenheimer zu Buche. "In den vergangenen zwei, drei Jahren hat das bei uns nicht so gut geklappt, wie dieses Mal. Das ist doch ein gutes Zeichen."

Vettel: Wir können stolz auf uns sein

Vettel fühlte sich in seinem nagelneuen RB7 nach eigener Aussage auf dem Ricardo Tormo Circuit wohl und denkt, dass das Team einen gelungenen Auftakt gefeiert hat. "Wir haben den ersten Schritt gemacht und können stolz sein auf das, was wir bisher erreicht haben. Zwischen den Tests in Abu Dhabi und diesen hier in Valencia ist nicht viel Zeit vergangen. Aber für unsere Konstrukteure ist es natürlich eine gute Nachricht, dass das Auto keine Probleme hat", richtete der jüngste F1-Champ aller Zeiten ein Lob an seine Crew.

Der neue RB7 wird der Öffentlichkeit vorgestellt, Foto: Sutton
Der neue RB7 wird der Öffentlichkeit vorgestellt, Foto: Sutton

Gleichzeitig mahnte der ehrgeizige Blondschopf trotz der guten Resultate zu Vorsicht. "Heute war der erste Tag für die meisten von uns. Bis zum Saisonauftakt in Bahrain vergeht noch eine Menge Zeit und dann beginnt eine sehr lange Saison mit den 20 Rennen. Selbst, wenn man mit dem besten Auto startet, können sich die Umstände ändern. Deshalb müssen wir die Entwicklung aufrecht erhalten."

Vettel: "Es gibt viele Knöpfe zu drücken"

Die Saison 2011 bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. Neuheiten, an die sich auch Vettel erst noch gewöhnen muss, bevor am 13. März die Startampel erlischt. "Im Allgemeinen gibt es viele Unterschiede zum vergangenen Jahr, so viele Dinge haben sich geändert. Besonders der Diffusor und der weniger komplexe Unterboden. Dazu gibt es in diesem Jahr viele Knöpfe zu drücken." Damit meint Vettel den Heckflügel, der nun vom Cockpit aus justiert werden kann, sowie die Rückkehr des KER-Systems.

Eine der größten Neuerungen stellt der neue Pirelli-Reifen dar. Nachdem sich in der vergangenen Saison zahlreiche Piloten über Bridgestone aufgeregt hatten, blicken nun alle erwartungsvoll in Richtung des italienischen Lieferanten. "Wir werden sehen, wie wir damit klarkommen", wollte Vettel nicht zu viel verraten: "Das Auto fühlt sich ein wenig anders an, aber eigentlich nicht viel."