Für den jungen Italiener Davide Valsecchi stehen die Chancen bei HRT unterzukommen wohl gar nicht so schlecht. Nachdem er beim Nachwuchs-Test in Abu Dhabi bereits für das Team von Colin Kolles ins Lenkrad greifen durfte und mit ordentlichen Rundenzeiten überzeugte, wird Valsecchi diese Woche in Deutschland erneut zu Verhandlungen auf die HRT-Bosse treffen.

Diese seien von seiner guten Pace überrascht gewesen und stellten klar: Wenn der 23-jährige ein vernünftiges Budget finden kann und genug Sponsorengelder mitbringt, ist er ein ganz heißer Kandidat für ein Renncockpit im Jahr 2011. Woher dieses Geld kommt, ist dem Team dabei wohl herzlich egal. "Italien sollte ihn unterstützen", äußerte sich Teamchef Kolles.

De la Rosa gibt noch nicht auf

Geldprobleme kennt auch Pedro de la Rosa. Kaum, dass der Spanier zu Beginn des Jahres bei Sauber untergekommen war und mit seinem Comeback den gefühlt dritten Frühling in der Formel 1 erlebte, saß er auch schon wieder draußen. Doch de la Rosa will nicht aufgeben: "Ich bin hartnäckig und ich will Rennen fahren. Wenn es am Ende nur zu einem Platz als Reserve- oder Testfahrer reicht, werde ich das auch machen - aber in erster Linie, will ich alles versuchen, um Rennen zu fahren", so der 39-jährige Spanier.

Trotz schwieriger Lage optimistisch: Pedro de la Rosa, Foto: Sutton
Trotz schwieriger Lage optimistisch: Pedro de la Rosa, Foto: Sutton

Die meisten freien Plätze für die nächste Saison seien aber ohnehin schon für Fahrer mit einem spendablen Sponsor reserviert, beklagte der Spanier. "Das ist mein Nachteil - denn ich habe keinen Sponsor", gab de la Rosa zu

Auch wenn die heimischen Medien den Spanier ob seiner großen Erfahrung als jahrelanger McLaren-Tester oft in das stark umworbene HRT-Cockpit schreiben, stellte Teambesitzer Jose Ramon Carabante, wie auch schon bei seinem 16 Jahre jüngern italienischen Kollegen Valsecchi fest: "Ohne Geld ist hier kein Platz für ihn."

Vorerst will de la Rosa jedoch tapfer weiter nach der nötigen Finanzierung suchen und sich noch nicht von seinem Traum von einer Rückkehr ins F1-Cockpit verabschieden. Mögliche Alternativen zieht er trotz der schwierigen Lage auf dem Fahrermarkt noch nicht in Betracht. Auf einen Wechsel in die amerikanische Indycar-Serie angesprochen, sagte de la Rosa: "Darüber denke ich noch nicht nach. Es ist sicher eine interessante Option, aber im Moment glaube ich wirklich noch, in der Formel 1 unterkommen zu können", so der Spanier.