Klar, der WM-Kampf steht in Abu Dhabi überall im Mittelpunkt. Aber zwischen all den Fragen zu einer möglichen Teamorder und dem kommenden Champion musste auch diese sein: Wie hat sich Michael Schumacher in seinem Comebackjahr geschlagen?

Williams-CEO Adam Parr hätte sich auf der Teamchef-Pressekonferenz gerne vor der Antwort gedrückt. "Wo ist Norbert, wenn man ihn einmal braucht?", fragte er. Norbert Haug war nicht eingeladen, somit konnte er Parr auch nicht helfen, er musste selbst antworten: "Michael ist siebenfacher Weltmeister und ein außergewöhnlicher Fahrer - keine Frage. Das kann ihm niemand mehr wegnehmen, egal wie es dieses Jahr gelaufen ist."

Dennoch betonte Martin Whitmarsh: "Seien wir ehrlich, als siebenfacher Weltmeister wird er mit seiner Saison enttäuscht sein." Immerhin wollte Schumacher um Siege und den Titel mitfahren. "Er ist ein Sieger, hat sehr viele Rennen gewonnen, aber es geht eben um den Fahrer, das Team und das Auto." Alle drei Komponenten des Pakets spielen eine Rolle - sowohl bei Erfolgen als auch Misserfolgen.

Das könne sich allerdings im nächsten Jahr ändern. "Jeder der Michael abschreibt, begeht einen großen Fehler", so Whitmarsh. "Niemand unterschätzt ihn. Es gibt keinen Grund, warum er nicht zurückschlagen sollte." Christian Horner sieht das genauso. Der jüngste F1-Teamchef bewundert den ältesten F1-Fahrer für den Mut, wieder auf die Strecke zu gehen.

"Er war aber nicht im besten Auto", betont Horner. "Ich bin mir sicher, dass er nicht zufrieden sein wird, aber er ist entschlossen und es wäre schön, wenn er nächstes Jahr in einem schnellen Auto sitzen würde - so lange er immer noch hinter uns liegt. Außerdem bin ich froh, wenn er weiter dabei ist - dann fühle ich mich jünger."