Auch wenn sich einige darüber wunderten, warum Red Bull in Brasilien denn nicht das taktisch Kluge gemacht hatte und Mark Webber vor Sebastian Vettel ins Ziel kommen ließ, damit die Chancen auf den Fahrertitel größer sind, so schienen beide Piloten irgendwie zuversichtlich für das Saisonfinale in Abu Dhabi zu sein. Doch Fernando Alonso war das ebenfalls und meinte zu seinem Glauben an den Titel: "Der ist bei 100 Prozent. Ich muss nur Zweiter werden. Es ist egal, wer in Abu Dhabi gewinnt, wenn ich Zweiter werde. Also ist es unser Hauptziel, am Samstag auf Pole zu stehen und das Rennen am Sonntag zu gewinnen."

Sollte er das nicht schaffen, werde er alles tun, um Zweiter zu werden. "Dadurch wäre das Problem gelöst." Wäre er auf drei und die Red Bulls vor ihm, hätten sie alle Karten in der Hand. Sebastian Vettel ließ schon anklingen, sollte er in der Situation in Führung liegen, wäre er mathematisch begabt genug, um zu wissen, was zu tun ist. "Ich denke, das ist klar." Dennoch wollten ihn die britischen Journalisten dazu drängen, gleich offen zu sagen, dass er Webber dann vorbeilassen würde.

So weit wollte Vettel aber nicht gehen, aber wohl eher, weil ihm das einen gewissen Spaß machte. "Es ist noch eine Woche weg. Als Kind mochte ich es nie, wenn meine Eltern mich zappeln ließen und meine Frage nicht beantworteten. Jetzt bin ich in einer Position, um euch zappeln zu lassen, wir werden also sehen", meinte er mit einem Grinsen. Teamchef Christian Horner hatte zuvor gesagt: "Wenn wir in eine Situation kommen, wo ein Fahrer Hilfe vom anderen braucht, dann schätze ich, dass wir das tun werden. Aber das muss dann vom Fahrer selbst kommen."