Die Teamchefs von McLaren und Ferrari haben nach den Zwischenfällen während des Interlagos-Wochenendes betont, dass der Brasilien Grand Prix nur wegen der Kriminalität in Sao Paulo nicht in Gefahr kommen sollte. So gab es mehrere Übergriffe, unter anderem wollten mehrere bewaffnete Leute Jenson Button überfallen und Mitglieder des Sauber-Teams wurden ausgeraubt. Doch nachdem schon Bernie Ecclestone meinte, er wolle mit seinem Rennzirkus weiter in Sao Paulo Station machen, schlossen sich auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh und Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali an.

"Um gegenüber den Organisatoren fair zu sein, sie sind nicht dafür verantwortlich, was außerhalb der Strecke passiert", sagte Whitmarsh. "Es gibt ein Limit für das, was Organisatoren tun können. Ich denke, wir haben über die Jahre davon gehört [der Kriminalität], aber es ist eskaliert. Mir wurde gesagt, es gab [dieses Jahr] fünf Zwischenfälle - und wenn sie damit beginnen, Maschinenpistolen zu tragen, dann nimmt das ein ganz anderes Niveau an. Das ist besorgniserregend. Aber Brasilien bekommt die Fußball-WM und die Olympischen Spiele, also müssen sie in diesem Land hart daran arbeiten und ich bin mir sicher, das werden sie."

Überall kann was passieren

Whitmarsh war überzeugt, dass Brasilien in den kommenden Jahren einen ökonomischen Aufstieg nehmen wird und sich damit einiges zum Besseren wenden sollte. Domenicali meinte vor allem, dass die positive Atmosphäre beim Rennen in Brasilien geschätzt und auch behalten werden sollte. "Ehrlich gesagt, will ich nicht darüber sprechen, dass wir hier eine gefährliche Situation vorfinden. Wir wissen, dass überall auf der Welt etwas Schlimmes passieren kann. Ich denke, wir müssen den Organisatoren hier danken, dass sie versuchen, alles zu tun, und ich möchte diesen positiven Punkt betonen, denn ich weiß, dass diese Woche einige Leute Probleme hatten", erklärte der Ferrari-Teamchef.

Ferrari selbst hatte keine besonderen Vorkehrungen getroffen und versucht, ganz normal zu arbeiten. "Ich möchte einfach die Tatsache betonen, dass die Atmosphäre hier in Brasilien echt toll ist. Ich möchte auch sagen, dass viele Leute meinten, ich würde nach Brasilien kommen und alle würden gegen Ferrari sein. Ich zitterte - ein Witz - und es war auch nicht wahr. Alle Fans hier haben Ferrari angefeuert und das ist eine Sache, die man nicht vergessen darf: die Leidenschaft für die Formel 1, für brasilianische Fahrer und unsere Marke. Das müssen wir mitnehmen", sagte Domenicali. Alle Fans waren aber nicht glücklich mit Ferrari, da die Teamorder von Hockenheim doch etwas übel genommen wurde. Nur Felipe Massa liebten sie weiter innig.