Mercedes GP nahm in Brasilien jene Rolle ein, die für die Silbernen in diesem Jahr das Maximum darstellt: Best of the Rest hinter Red Bull, Ferrari und McLaren. "Die Plätze sechs und sieben sind, realistisch betrachtet, das, was mit unserem derzeitigen technischen Paket möglich ist", bestätigte Norbert Haug. "Diese Platzierungen sind aber nicht unser Plan für die Zukunft."

Diesen umreißt Ross Brawn so: "Glückwunsch an Red Bull zum heutigen Gewinn des Konstrukteurs-Titels - nächstes Jahr werden wir sie jagen." In Sao Paulo konnten sich Michael Schumacher und Nico Rosberg nur gegenseitig jagen - wenn auch via Fernduell.

"Ich startete heute sehr gut und als Michael vor mir seinen Boxenstopp einlegte, hatte ich freie Fahrt und machte dank unserer Strategie ein paar Plätze gut", sagte Rosberg, der dabei Hilfe von Adrian Sutil erhielt, der Schumacher vor Rosbergs Boxenstopp lange aufhielt. "Michael hätte vielleicht einen Platz besser abschneiden können, wäre er nach seinem Stopp nicht hinter einem langsameren Auto, das erst spät die Reifen wechselte, festgesteckt", erklärte Haug.

Funk- und Reifenwirrwarr

In der Safety-Car-Phase wurde es dann chaotisch. "Wir hatten ein Problem mit dem Funk und so gab es ein Missverständnis um Nicos Reifen bei seinem zweiten Stopp", so Brawn. "Doch in der Safety Car Phase konnten wir ihn erneut herein holen, ohne dass er einen Platz verlor." Rosberg schildert das so: "Das Team traf die richtige Entscheidung, mir in der Safety Car Phase noch einmal frische Reifen zu montieren. Leider machte Jenson Button das Gleiche und es gab ein ziemliches Durcheinander mit überrundeten Autos."

Danach lag er plötzlich hinter Schumacher, der jedoch mit viel älteren Reifen fuhr und Rosberg gewähren ließ. "In der Schlussphase ließ ich Nico überholen, denn er war auf frischen Reifen unterwegs und ich nicht", so Schumacher. "Deshalb hatte er von uns beiden die bessere Chance, möglicherweise Jenson Button vor uns anzugreifen." Das gelang ihm aber nicht.

Schumachers Rennen verlief schon vorher auf und ab. "Ich startete ziemlich gut und machte zwei Plätze gut", so der Rekordchampion. "Leider verlor ich die gleich wieder, als ich im Zweikampf mit Robert Kubica kurz aufs Gras kam. Mein Speed war gut, doch mein Boxenstopp kam vielleicht etwas früh, da ich anschließend hinter Adrian Sutil fest hing."