Nach dem Gewinn des Konstrukteurstitels fiel Sebastian Vettel ein Stein vom Herzen. "Es war kein einfaches Jahr für uns", sagte Vettel. "Der Tag und der Sieg gilt dem Team. Sie haben uns ein Auto hingestellt, mit dem wir auf jeder Strecke vorne dabei waren. Das ist ein Vergnügen." Mit seinem Sieg in Brasilien hat sich der Deutsche seine WM-Chancen erhalten. Vettel ging am Start an Polesetter Nico Hülkenberg vorbei und kontrollierte danach das Rennen.

"Der Start war entscheidend. Nico hatte zu viel Wheelspin und ich habe mich innen durchgequetscht, das war der Schlüssel zum Erfolg. Es war innen nicht viel Platz, aber es hat gereicht", erzählte Vettel. Vor einer Stallorder hatte er keine Angst. "Heute war es ruhig am Funk. Ich glaube, solange ich heute vor Fernando lag, war klar, dass meine Chance für Abu Dhabi aufrecht ist", sagte Vettel. Viel mehr Sorgen bereitete ihm die Technik. Vor zwei Wochen war er in Korea in Führung liegend mit einem Motorschaden ausgeschieden.

"Die letzten zehn Runden zählt man runter und hofft, dass alles hält", verriet Vettel gegenüber RTL. Der Red Bull-Pilot, der jetzt 15 Punkte hinter WM-Leader Fernando Alonso liegt, hofft auf ein ähnliches Ergebnis in Abu Dhabi. "Den Rest haben wir leider nicht in unseren Händen, also lassen wir uns überraschen. Auf uns wartet viel Arbeit, aber wir bleiben fokussiert und konzentriert", betonte Vettel. Den Fahrertitel hat er noch nicht abgehakt. "Mit einem Auto, das heute die Konstrukteurs-WM geholt hat, ist alles möglich. Wir müssen unsere Sachen machen und keine Gedanken an andere Sachen verschwenden", so der Deutsche.

Dass er ohne seinen Ausfall in Korea die WM anführen würde, ist Vettel egal. "Hätte, wenn und aber ist jetzt nicht angebracht. Natürlich wäre ohne Korea alles anders, aber das ist unwichtig. Wichtig ist, dass meine Chance noch da ist und besser ist als vor drei oder vier Stunden", sagte Vettel und fügte scherzend hinzu: "Ich muss 15 Punkte mehr holen als Alonso, aber das ist nicht unmöglich, 26 wäre unmöglich."