Zugegeben, alles andere als eine Pole von Red Bull in Ungarn wäre nach dem Verlauf der Trainings eine Überraschung gewesen, aber die Dominanz, mit der das österreichische Team im Qualifying an der Spitze stand, verblüffte doch viele. "Ich bin natürlich glücklich. Das ganze Wochenende lief wie geschmiert. Von Anfang bis jetzt hat einfach alles geklappt und von Freitag auf Samstag haben wir beim Auto auch noch einen Schritt gemacht", sagte Polesetter Sebastian Vettel. Seine beiden Runs in Q3 hätten gepasst, meinte er weiter und freute sich, dass er dank Pole am Sonntag auf der sauberen Seite starten kann.

Und Vettel war auch überzeugt, dass der Start diesmal klappen wird und er nicht wie in Hockenheim Plätze verliert. "Wir haben das Problem von voriger Woche gefunden, das für den schlechten Start verantwortlich war, also läuft das morgen hoffentlich normal", meinte er. Dass danach dann noch 70 weitere Runden kommen, hatte er aber nicht vergessen, doch der Hungaroring liegt Red Bull einfach, deswegen hatte er auch schon vorausgedacht. "Sie haben hier in Ungarn eine schöne Trophäe, die aus Porzellan gemacht ist. Da würde ich doch gerne die größte mitnehmen."

Auch Webber glaubt an ein tolles Rennen

Dem im Weg stehen könnte unter anderem Mark Webber, der sich in Ungarn in allen Sessions gleichwertig zu Vettel erwies, in der letzten Runde von Q3 aber dann nicht unbedingt den saubersten Umlauf erwischte. "Aber hey, manchmal läuft es so. Ich denke, wir können beide noch etwas mehr aus dem Auto holen. Ich bin trotzdem in einer guten Position. Glückwunsch an Seb, er verdient die Pole, aber ich bin mir sicher, wir können morgen beide ein tolles Rennen haben", erklärte der Australier, der direkt nach dem Qualifying auch gleich mit Vettel eingeschlagen hatte.

Wohl am liebsten dort dabei gewesen wäre Teamchef Christian Horner, der aus seiner Sicht das wohl dominanteste Qualifying seines Teams in diesem Jahr gesehen hatte. "Die Strecke passt gut zum Auto, es gibt wenige Geraden und viele Kurven, das ist perfekt für uns", meinte er. Dennoch musste er auch wieder davor warnen, dass die McLaren und die Ferrari im Renntrimm doch etwas näher an Red Bull dran sein könnten. Nicht gesorgt hatte sich Horner wegen des Schadens an Vettels Bremse nach Q1. "Da war ein Stein gegen die Bremse geknallt und hat sie beschädigt. Wir haben Charlie [Whiting] gefragt, ob wir das reparieren dürfen und es war danach auch kein Problem mehr."

Red Bull und die Flügel

Wieder einmal nicht ausweichen konnte Horner Fragen zu den Vorderflügeln bei Red Bull, die dank Zeitlupen-Aufnahmen wieder einmal zu Kopfzerbrechen führten, ob sie sich nicht doch zu sehr verbiegen. "Die Regeln sind klar, es gibt einen klaren FIA-Test, den die Autos bestehen müssen. Wir freuen uns, denn das Auto hat bestanden. Diese Woche ist es der Vorderflügel, davor war es die aktive Aufhängung, davor der Diffusor. Das Team sollte das als Kompliment sehen. Wir schauen auf unsere Leistung, hoffentlich können wir zwei gute Starts haben, die Köpfe runternehmen und den Rest abhängen", sagte Horner. Nach einem besonderen Geheimnis an seinem Auto gefragt, wollte er klarerweise oberflächlich bleiben. "Das Geheimnis ist eine Kombination an Dingen. Es ist einfach ein toll entworfenes Auto, wo alles zusammenpasst. Da stecken keine Wunder drin, es ist einfach tolle Arbeit der Designer und der Konstrukteure."