Ist Valencia ein echter Stadt-GP?
Nick Heidfeld: Nein, es ist kein Stadtkurs, weder von der Strecke her noch vom Gefühl - leider. Die Strecke ist um ehrlich zu sein ein bisschen langweilig und auch wenn ich die Stadt Valencia an sich mag, kommt hier nicht das richtige Gefühl auf. Das war zumindest die letzten beiden Jahre der Fall, vielleicht wird es dieses Jahr besser.

Ist es, weil die Stadt zu weit von der Strecke weg ist?
Nick Heidfeld: Ich denke schon. Du gehst hier raus und bist nicht direkt mitten im Leben.

Bist Du dieses Mal in der Stadt unterwegs oder geht es sich nicht aus?
Nick Heidfeld: Ich denke nicht, dass ich es schaffen werde. Aber wir haben hier schon einmal im Winter getestet, wenn auch nicht auf dem Stadtkurs, sondern auf einer anderen Strecke. Damals habe ich hier eine Woche Urlaub mit der Familie gemacht. Das war sehr schön.

Heidfeld und Michael Schumacher in der Box, Foto: Sutton
Heidfeld und Michael Schumacher in der Box, Foto: Sutton

Glaubst Du, dass die Strecke Mercedes GP liegt? Habt Ihr einen Schritt nach vorne gemacht?
Nick Heidfeld: Das kommt wie immer auf die Updates an. Speziell für Valencia haben sehr viele Teams größere Updates angekündigt, dementsprechend schwierig ist es, Vorhersagen zu machen.

Was ist hier besonders wichtig?
Nick Heidfeld: Die Strecke hat kaum schnelle Kurven und einen glatten Belag hat, weshalb es nicht so dramatisch werden sollte wie in Kanada. Die Reifen sollten hier etwas besser funktionieren, aber es sollte auch Probleme geben.

Alle schauen im Moment Fußball. Du auch?
Nick Heidfeld: Ich bin kein Fußabll-Verrückter, aber WM und EM sehe ich mir schon an. Gestern habe ich mir das Deutschland-Spiel angesehen und wie die meisten Fans ein paar Mal gezittert. Zum Glück hat Ghana ein paar sehr gute Chancen vergeben.

Was erwartest Du von Sonntag Deutschland gegen England?
Nick Heidfeld: Das ist natürlich ein Klassiker. Da kommt im Fahrerlager sicher Stimmung auf und auch bei uns Team, wo viele Deutsche und Engländer arbeiten - wobei ich dann nicht mehr hier sein werde. Ich traue mich kaum in der Formel 1 Prognosen abzugeben und im Fußball schon gar nicht. Ich hoffe einfach, dass wir gewinnen.

Noch ein kurzes Wort zum neuen Reglement für 2011. Was haltest Du vom beweglichen Heckflügel und den anderen Neuerungen?
Nick Heidfeld: Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Es kommt darauf an, wie die Regeln die Rennen nächstes Jahr beeinflussen werden. Generell bin ich gegen Alles, was die Rennen künstlich spannender und das Überholen leichter machen sollen. Auf der anderen Seite will ich wie alle Fans spannendere Rennen und mehr Überholmanöver sehen. Ob das der richtige Weg ist, bleibt abzuwarten. Aber einen anderen Weg wüsste ich auch nicht.

Ist es für einen Fahrer befriedigend, wenn man plötzlich 10 km/h mehr hat und auf der Geraden überholt?
Nick Heidfeld: Es kommt darauf an wie einfach es wird. Wenn man ganz einfach an einem Gegner vorbeifahren kann, dann macht es keinen Spaß mehr. Ob es wirklich so einfach sein wird, wird man nächstes Jahr sehen.

Glaubst Du, dass es die FIA hinkriegt bei 26 Autos immer rechtzeitig die Flaggen zu schwenken?
Nick Heidfeld: Ich hoffe, dass sie das nur einführen, wenn sie sich sicher sind.