"Wir haben den Effekt gesehen, den Reifen haben, die unterschiedlich schnell abbauen und ich denke, wir würden das gerne noch öfter sehen", erklärte Paddy Lowe angesichts des spannenden Kanada-GP. Der McLaren-Renningenieur weiß, dass solche Reifenprobleme wie in Montreal immer die Unsicherheit und damit das Spektakel erhöhen. Generell sei es aber schwierig die Reifenhersteller dazu zu bewegen, bei den Mischungen aggressiver vorzugehen.

Schließlich bedeute das für den Hersteller schlechte PR. "Man sollte dabei bedenken, dass die Reifenhersteller generell nicht Stoff solcher Diskussionen sein wollen. Wenn es keinen Reifenkrieg gibt, dann sagen die Piloten meistens wie großartig der Reifen ist. Wenn sie aber sagen wie schlecht der Reifen ist, dann ist das nicht gut für einen Reifenhersteller - da gibt es einen Konflikt", erklärte Lowe.

Für den Deutschland-GP wagt Bridgestone einen größeren Spagat und fährt mit den superweichen und den harten Mischungen - also der weichsten und der härtesten der vier Reifenmischungen. "Ich weiß nicht, ob wir angesichts dessen ein ähnlich extremes Resultat wie in Kanada haben werden. In Kanada haben die harten Reifen sehr schnell abgebaut, deshalb haben die Vorderen sehr früh gestoppt. Das ist ziemlich ungewöhnlich", meinte Lowe.