Vitaly, wenn Du auf den Großen Preis der Türkei zu-rückblickst: Du bist nur knapp an WM-Punkten vorbeige-schrammt. Wie bewertest Du dein Rennen aus heutiger Sicht?
Vitaly Petrov: Mit gemischten Gefühlen auf jeden Fall. Auf der einen Seite war es natürlich ein toller Grand Prix für mich, auf der anderen Seite ist es aber auch schade, dass wir die Punkteränge so knapp und unglücklich verpasst haben. Während des gesamten Wochenendes war ich konstant schnell unterwegs und fühlte mich im Renault R30 wirklich wohl. Im Qualifying ist mir erstmals der Sprung in die Runde der besten Zehn gelungen - damit habe ich ein weiteres selbstgestecktes Ziel erreicht. Im Rennen lief eigentlich alles perfekt, bis es zu dem Techtelmechtel mit Fernando Alonso kam, bei dem ich einen Reifenschaden davongetragen habe.

Hat es Dir Spaß gemacht, Rad an Rad mit den Ferrari kämpfen zu können?
Vitaly Petrov: Natürlich, sehr sogar. Wenn ich dabei auch noch WM-Punkte errungen hätte, wäre es aber noch schöner gewesen. Der Renault R30 hinterließ über die gesamte Renndistanz einen starken Eindruck, ich konnte mit meinen Konkurrenten locker mithalten und die meiste Zeit den vor mir liegenden Felipe Massa stark unter Druck setzen. Es hat sich ein ganzer Zug an Fahrzeugen gebildet, die praktisch gleichschnell waren - eine tolle Erfahrung für mich, mit den großen Jungs kämpfen zu können.

Jetzt steht der Große Preis von Kanada bevor - was erwartest Du?
Vitaly Petrov: Dass mir erneut ganz neue Eindrücke bevorstehen, denn in Kanada bin ich noch nie zuvor an den Start gegangen. Neues Land, neue Strecke. Aber ich habe mir sagen lassen, dass die Atmosphäre in Montreal immer außergewöhnlich sein soll und das Publikum das Rennen wirklich zelebriert. Ich freue mich bereits auf diese Erlebnisse.

Wie lauten Deine eigenen Zielsetzungen?
Vitaly Petrov: Ich werde das Freie Training abwarten, bevor ich mir eigene Ziele setze. Zu Beginn kommt es darauf an, die Strecke kennenzulernen und ein Gefühl für das Auto zu entwickeln. Der Kurs setzt sich aus vielen harten Bremszonen und Schikanen zusammen. Prinzipiell denke ich, dass unser Renault R30 in Kanada gut funktionieren sollte: Er besitzt ein leicht einschätzbares Fahrverhalten und wir können mit ihm in Kurven gut über die Randsteine räubern. Wenn mir im Qualifying erneut der Einzug in das dritte Segment gelingt, wäre das klasse. Dann sehen wir mal, was im Rennen passiert.