
Australien: Die guten Leistungen in Training und Qualifying konnten die Mercedes-Piloten im Rennen nicht bestätigen. Nach einer Bestzeit im freien Training und ansprechenden Qualifying-Leistungen ging das Team mit null Punkten nach Hause. Rosberg fiel in der letzten Runde durch eine Berührung mit Perez zurück, während Schumacher seine unfassbare Pechsträhne mit einem Getriebeschaden begann.

Malaysia: Wieder konnten Schumacher und Rosberg aus den guten Startplätzen nicht viel machen. Der Kerpener kollidierte in der ersten Runde mit Romain Grosjean und kämpfte sich noch auf Rang zehn vor, während die Intermediates bei Rosberg das große Problem des Mercedes W03 aufdeckten: Zu viel Reifenverschleiß. Nach dem 13. Platz durch Rosberg stand für Mercedes nach zwei Rennen ein mageres Pünktchen zu Buche.

China: Der große Durchbruch für die Sternenkrieger gelang im Land des Drachen: Pole Position und Sieg für Nico Rosberg, der erste Triumph des modernen Mercedes-Werksteams. Bei kühlen Temperaturen kehrte sich der Reifennachteil in einen Vorteil um: Mercedes brachte als einziges Team die Pneus richtig zum Arbeiten. Michael Schumacher lag auf der zweiten Position, als die Crew sein rechtes Vorderrad nicht richtig befestigte. Zweiter Ausfall.

Bahrain: Die Ernüchterung folgte auf dem Fuß: In Bahrain war Mercedes nicht in der Lage, vorne mitzufahren. Nico Rosberg holte mit Rang fünf ein akzeptables Ergebnis, hatte aber 55 Sekunden Rückstand auf Rennsieger Vettel. Er machte vor allem von sich reden, da er sich extrem hart gegen Hamilton und Alonso verteidigte, was eine Debatte um Zweikampfhärte auslöste. Schumacher wurde glanzloser Zehnter.

Spanien: Noch schlimmer kam es in Barcelona: Mercedes versank im Nirgendwo, Rosberg wurde nur Neunter mit 77 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Die langgezogenen Kurven lagen dem W03 überhaupt nicht. Michael Schumacher kollidierte mit Bruno Senna. Die Schuldfrage ist bis heute nicht geklärt; die Rennstewards bestraften den Rekordweltmeister mit fünf Strafplätzen für das nächste Qualifying.

Monaco: Sternstunde im Qualifying: Michael Schumacher holte im Fürstentum seine 68. Pole Position. Wegen der Strafe aus Barcelona musste er jedoch von Rang sechs ins Rennen gehen. Nach einem weiteren Zusammenstoß mit Grosjean am Start ließ ihn diesmal der Benzindruck im Stich. Nico Rosberg unterstrich die starke Vorstellung von Mercedes im Fürstentum und wurde knapp hinter Webber Zweiter.

Kanada: Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Montreal trauten Experten den Mercedes einiges zu. Aber Rosberg verlor in den ersten Runden zu viel an Boden auf die Konkurrenz. Als er seinen Speed fand, war der Zug bereits abgefahren, am Ende gab's Platz sechs. Schumacher fiel zum fünften Mal in sieben Rennen aus, weil sich die Heckflügelklappe nicht mehr schließen ließ.

Europa: Einen riesigen Befreiungsschlag brachte Schumacher das erste Podium seit seinem Comeback ein. Auf frischen Reifen zeigte der Kerpener in den letzten Runden eine Aufholjagd der Extraklasse. Aus der Reifenverschleiß-Not hatte Mercedes eine Tugend gemacht und die Reifen auch bei Rosberg noch einmal kurz vor Schluss gewechselt. Er bedankte sich ebenfalls mit einer spektakulären Aufholjagd und Platz sechs.

Großbritannien: Gegen Saisonmitte erlebte Mercedes einen Performanceeinbruch. Michael Schumacher holte im verregneten Qualifying einen starken dritten Rang, doch im trockenen Rennen war er über 300 Kilometer in die Defensive gedrängt. Am Ende ging es bis auf Rang sieben zurück. Nico Rosberg kam überhaupt nicht zurecht und wurde 15. Beide Mercedes-Piloten kämpften mit Graining.

Deutschland: Beim Heimspiel zeigte Schumacher wieder seine Klasse im Regen und fuhr im Qualifying auf Startplatz drei. Doch im Rennen gab es ein Déjà-vu: Wieder musste er ständig nach hinten schauen und wurde abermals Siebter. Rosberg erlebte mit Rang zehn das zweite schwierige Rennen in Folge. Beide Mercedes mussten dreimal an die Box. Die Gegner haben bei Saisonhalbzeit eindeutig größere Fortschritte erzielt.

Ungarn: Das zeigte sich dann auch in Ungarn: Mercedes war weiter von der Spitze weg denn je. Zwar war Rosbergs Rückstand mit 51 Sekunden kleiner als beispielsweise in Bahrain, doch reichte das nur noch zu Rang zehn. Bei Schumacher lief alles schief, er dürfte froh gewesen sein, das Auto nach 58 Runden abzustellen - offiziell wegen Telemetrieproblemen. Damit schied er zum sechsten Mal aus.
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