Macau Madness im Qualifying der Formel 3 am Samstag! Während sich Vorjahressieger Dan Ticktum mit einer 2:09.910 die Pole Position sicherte (0,4 Sekunden schneller als der Zeitplatzierte Callum Ilott!), krachte es in den Schlusssekunden der Session kräftig. Joel Eriksson kollidierte auf der Start/Ziel-Geraden mit dem Japaner Ukyo Sasahara. Die zerstörten Autos mussten von der Strecke geschoben werden, damit war das Qualifying beendet.

Red-Bull-Junior Ticktum unterbot mit seiner Pole-Zeit als erster Fahrer in Macau überhaupt die magische 130-Sekunden-Schallmauer. Bei dem neuen Streckenrekord war Ticktum 0,190 Sekunden schneller als der bisherige Rekordhalter und Landsmann George Russell, der 2016 in einem Dallara-Mercedes des Teams Hitech eine Bestzeit von 2:10,100 erzielte.

Schumacher strauchelt im Qualifying

Einen kleinen Rückschlag erlebte Mick Schumacher auf dem berühmten Stadtkurs. Der amtierende Formel-3-Europameister kam im 2. Qualifying nicht über den neunten Platz hinaus. Schumacher erzielte seine persönliche Bestzeit in 2:11.382 Minuten - 1,4 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Ticktum, mit dem er sich in der Europameisterschaft bis zuletzt ein Titelduell geliefert hatte.

Schumacher schien sich im Qualifying nicht allzu wohl in seinem Prema-Rennauto zu fühlen. Der 19-Jährige verbremste sich mehrfach und hatte zudem Pech mit Flaggensignalen auf der Rennstrecke. Beim Team heißt es offiziell: Schumacher hätte bei einem kleinen Ausrutscher die Streckenbegrenzung touchiert und sich dabei einen Reifenschaden eingehandelt. Aus Zeitgründen sei er anschließend nicht mehr in der Lage gewesen, die vorgelegten Topzeiten zu attackieren.

Schumacher auf seiner Twitter-Seite: "Nicht alles ging glatt, aber in Macau alles möglich. Wir haben die Geschwindigkeit!"

Zuvor im 2. Freien Training hatte der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher seine zweite Bestzeit des Wochenendes erzielt. Vater Michael gewann den Macau GP im Jahr 1990, Onkel Ralf war 1995 siegreich.

Hinter Pole-Mann Ticktum ordneten sich Formel-3-Rückkehrer Callum Ilott (Carlin) und Sacha Fenestraz (Carlin) auf den Plätzen zwei und drei ein. Der in den heftigen Unfall verwickelte DTM-Pilot Joel Eriksson landete in der Qualfiying-Session auf dem vierten Platz. Schumachers Prema-Teamkollege Guan Yu Zhou belegte den fünften Platz vor heimischem Publikum.

Macau GP: 2. Qualifying Top-10

FahrerTeamRundenzeit
1Dan TicktumMotopark2:09.910
2Callum IlottCarlin+0,443
3Sacha FenestrazCarlin+0,670
4Joel ErikssonMotopark+1,081
5Guan Yu ZhouPrema+1,220
6Jake HughesHitech GP+1,245
7Marino SatoMotopark+1,352
8Marcus ArmstrongPrema+1,419
9Mick SchumacherPrema+1,472
10Ralf AronPrema+1,536
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13Ferdinand HabsburgMotopark+2,117
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24Sophia FlörschVan Amersfoort+3,731
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Wilde Unfälle im Qualifying

Nach 12 Minuten im Qualifying wurde es wild: Zunächst verbremste sich Mick Schumacher und musste die Auslaufzone nehmen, konnte einen Einschlag aber verhindern. Im gleichen Moment kollidierten zwei Autos miteinander, darunter Keyvan Soori Andes (Van Amersfoort). Nur Sekunden später erwischte es Sho Tsuboi (TOM'S) in Kurve 12. Das reichte der Rennleitung aus, um das Qualifying mit roten Flaggen für knapp zehn Minuten zu unterbrechen. Mit einer Restdauer von 28 Minuten nahmen die 28 Piloten das Qualifying anschließend wieder auf.

Sieben Minuten vor dem Sessionende sorgte ein heftiger Einschlag von Enaam Ahmed (Hitech GP) für eine weitere Verzögerung. Nach einer kurzen Full-Course-Yellow-Phase machten sich die verbleibenden Piloten für einen letzten Run wieder auf die Rennstrecke.

Macau GP 2018: So geht es weiter

Weiter geht es am Samstag mit dem Qualifikationsrennen der Formel 3 über eine Distanz von 10 Runden. Deutsche Zuschauer können das Rennen in der Nacht auf Samstag von 02:00 bis 03:00 Uhr (im Live-Stream auf der FIA Facebook-Fanseite) verfolgen. Das Quali-Rennen entscheidet über die Startaufstellung für das Hauptrennen am Sonntag um 08:30 Uhr deutscher Zeit. Eurosport zeigt das Rennen live im Fernsehen.