Mick Schumacher hatte die Aufmerksamkeit der Weltmedien im Oktober mit dem Gewinn der Formel-3-Europameisterschaft auf sich gezogen - und auch an diesem Wochenende stand der 19-Jährige wieder voll im Fokus: Schumacher startete zum zweiten Mal nach 2017 beim Weltfinale der Formel 3 auf dem berühmten Stadtkurs in Macau.

Dieses prestigeträchtige Event für Nachwuchspiloten sorgte unweigerlich für zahlreiche Vergleiche zu seinem Vater Michael, der das Macau-Rennen im Jahr 1990 gewonnen hatte, bevor er zu seiner unvergleichlichen Karriere in der Formel 1 mit dem Gewinn von sieben Weltmeisterschaften loszog.

Für Mick sind die seit seinen ersten Schritten im Formelsport herangezogenen Vergleiche kein Problem. "Wenn ich ehrlich bin, ich bin sehr froh, wenn man mich mit meinem Papa vergleicht", sagte Schumacher in einer ARD-Reportage zum Macau-Rennen. "Wie schon öfter gesagt: Er ist mein Idol, zu dem ich aufschaue."

Schumacher: War nicht schnell genug

Den Erfolg seines Vaters konnte Schumacher 28 Jahre später allerdings nicht wiederholen. Im Hauptrennen, das durch den schweren Unfall der Deutschen Sophia Flörsch überschattet wurde, überquerte er die Ziellinie als Fünfter. Mick hatte das Rennen von der sechsten Position aufgenommen, nachdem er das Qualifikationsrennen am Samstag auf diesem Platz beendet hatte.

Schumacher, der zum Auftakt des Wochenendes in der Zocker-Metropole zu den schnellsten Fahrern zählte, war mit der Ausbeute nicht zufrieden. Daraus machte der Prema-Pilot auch überhaupt keinen Hehl: "Ich war nicht schnell genug. Das gebe ich auch offen zu, denn ich bin nicht der, der oben auf dem Podium steht. Von daher kann ich sagen, dass ich nicht schnell genug war."

Michael Schumacher bei seinem Macau-Triumph 1990, Foto: Sutton
Michael Schumacher bei seinem Macau-Triumph 1990, Foto: Sutton

Mick fehlen 4,5 Sekunden

Den Speed der Spitze konnte Schumacher an diesem Sonntag nicht mitgehen. Sein Rivale aus der Europameisterschaft, Red-Bull-Junior Dan Ticktum, wiederholte seinen Vorjahressieg. Sein Motopark-Teamkollege Joel Eriksson sorgte für einen souveränen Doppelsieg des deutschen Rennstalls aus Oschersleben. Schumacher fehlten beim Zieleinlauf 4,5 Sekunden auf Sieger Ticktum.

Zudem hatten Schumacher und Co. nur wenig Zeit, um auf dem 6,12 Kilometer langen Stadtkurs wirklich Boden gutzumachen. Das auf 15 Runden angesetzte Rennen dauerte wegen drei Safety-Car-Phasen tatsächlich nur 9 Rennrunden. Nach der ersten Unterbrechung gelang es Schumacher, Ferrari-Junior Callum Ilott zu überholen. Für den Rest des Rennens verwaltete er seinen fünften Platz.

Schumacher: Wirklich das Beste versucht

Erschwert wurde die Aufgabe für Schumacher durch ein nicht optimales Qualifying am Freitag, in dem er wegen eines Reifenschadens nicht über den neunten Platz hinauskam. Die schwierige Ausgangslage zog sich durch das Qualifying- sowie das Hauptrennen, das zum 65. Mal in Macau über die Bühne ging.

"Wir haben wirklich das Beste versucht", fasste Schumacher zusammen. "Was die Einzelleistung angeht, haben wir im Qualifying nicht alles zusammengebracht und das machte die Sache sehr schwierig. Trotzdem war es großartig, wieder in Macau zu sein. Es ist eine besondere Strecke und ich liebe es, hier zu fahren."