Der DTM-Saisonauftakt 2025 in Oschersleben hielt bereits einige Überraschungen bereit: Rookie Ben Green fuhr im Qualifying Streckenrekord und wurde nachträglich disqualifiziert und Lucas Auer holte im Landgraf-Mercedes seinen ersten DTM-Sieg seit Hockenheim 2022. Auch für das Team Schubert-BMW, das in Oschersleben sein Heimspiel austrägt, gab es Überraschungen - allerdings eine negative für BMW-Werksfahrer Rene Rast.
Von Startposition 16 schied der 38-Jährige wegen technischer Probleme im Samstags-Rennen vorzeitig aus. "In der Einführungsrunde hatte ich einen Alarm im Display: 'Engine Power Low'", erklärte der Schubert-Pilot bei Motorsport-Magazin.com. "Es hat Leistung gefehlt. Ziemlich viel, 10 bis 15 km/h auf der Geraden langsamer. Ich war der Langsamste beim Topspeed."
Trotzdem entschied sich das Team zum Weiterfahren. Die Idee war laut Rast: "Ich habe irgendwann das Rennen virtuell angeführt. Wenn in dem Moment ein Full-Course-Yellow gekommen wäre, hätte ich in die Box reinhuschen und einen Boxenstopp machen können. Dann wäre ich vor dem ganzen Feld wieder rausgekommen. Ich hätte eventuell in den letzten zehn Minuten nochmal zehn Positionen verloren, aber ich wäre zumindest in den Punkten gewesen."
Eine Gelbphase und Hoffnung auf Punkte gab es für Rast allerdings nicht. Folgerichtig entschied er sich, seinen BMW M4 GT3 Evo nach 40 von 55 Rennminuten in der Garage abzustellen. Auswirkungen auf den Rennsonntag scheint Schubert-BMW nicht fürchten zu müssen. Im Motorenbereich habe sich laut Rast eine Schelle gelöst, die für einen geringeren Ladedruck und somit weniger Leistung sorgte: "Wahrscheinlich ein Pfennigteil. Ärgerlich."
Rene Rast hofft für Sonntags-Rennen auf Erfahrungen von Marco Wittmann

Rasts Rennen war für das Schubert-Team wenig aufschlussreich, um noch Verbesserungen für das Sonntags-Rennen zu finden. Doch die Performance von Teamkollege Marco Wittmann konnte ein wenig Mut machen, der nach Startposition zehn im Rennen noch Schritte nach vorne gehen konnte. "Marco war heute Achter und hat ein starkes Qualifying und gutes Rennen gehabt", fand Rast.
Für Rast, dreimaliger DTM-Champion, sind das nicht die Positionen, um die er kämpfen möchte. Jedoch merkt er für seinen Dienstwagen an: "Das Auto ist auf diesen Mickey-Maus-Strecken - Sachsenring, Lausitzring, Oschersleben - einfach nicht zu Hause. Uns liegen eher die großen Strecken wie Spa und Nürburgring." Das bedeute noch lange nicht, die Flinte ins Korn zu werfen, doch die Motorsport Arena Oschersleben ist trotz des Heimvorteils für den Schubert-BMW kein angenehmes Terrain.
Bitter für Rast: Noch am vergangenen Wochenende war der Deutsche im BMW M Hybrid V8 in der WEC in Imola unterwegs und fuhr mit Sheldon van der Linde und Robin Frijns auf Platz zwei. Eine Woche später kämpft er mit dem GT3-Boliden im hinteren DTM-Mittelfeld. "Unser Auto ist einfach ein anderes Konzept als viele andere. Wir haben einen anderen Radstand. Wir haben den Motor in einer anderen Position. Wir haben eine andere Gewichtsverteilung", begründete er die Herausforderungen.
Damit der Sonntag besser läuft, sollen die Erkenntnisse von Teamkollege Wittmann helfen. "Marco und ich sind heute komplett andere Strategien im Qualifying gefahren. Der eine ist zwei Runden gefahren, der andere drei Runden. Marco stand in der Box, ich stand draußen in der Pit Lane", führte Rast aus. Das Vorgehen soll gefruchtet haben, wenn man den Qualifying-Ergebnissen der Schubert-Fahrer folgt: "Heute war Marcos Prozedur vielleicht ein bisschen besser. Das heißt, morgen werden wir vielleicht in die Richtung gehen."
Auf dem WEC-Podium in Imola stand Rene Rast einen Platz über Mick Schumacher. Wie Alpine und Schumacher sich das erste Podium der Saison geholt haben, erklärt Robert hier im Video. Gleich anschauen:
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