Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) hat das Auftaktrennen der DTM-Saison 2025 in Oschersleben gewonnen. Der Österreicher feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg von der Pole Position beim ersten von 16 Saisonrennen. Auer hatte den ersten Startplatz zuvor im Qualifying geerbt, nachdem der eigentliche Pole-Setter (Emil-Frey-Ferrari) wegen Untergewichts disqualifiziert worden war. Für Auer war die Pole der Schlüssel zum Sieg in einem Rennen mit wenigen Überholmanövern auf der engen Strecke.
Der 30-Jährige feierte seinen zehnten DTM-Sieg und den ersten seit Hockenheim 2022. Mit dem Beginn dieser Saison hatte Auer AMG-intern die Teams gewechselt: Von Winward ging es zu Landgraf Motorsport, das nach einem Jahr Auszeit in die DTM zurückgekehrt ist. Hinter Auer komplettierten Jordan Pepper (GRT-Lamborghini) und Maro Engel (Winward-Mercedes) mit 0,6 bzw. 3,8 Sekunden Abstand das Podium auf den Plätzen zwei und drei.
Vorentscheidung: Auer lässt Pepper hinter sich
Lambo-Werksfahrer Pepper, der seine erste volle Saison in der DTM für das Grasser Racing Team bestreitet, brachte seine Startposition ins Ziel. Nach dem Start flog Pole-Setter Auer zunächst weg und bog mit vier Sekunden Vorsprung in die Boxengasse ab. Nach der Ausfahrt wurde es kurzzeitig eng gegen den drückenden Pepper, doch Auer verteidigte sich erfolgreich mit kalten Reifen gegen seine Verfolger. Das war die Vorentscheidung in der Magdeburger Börde, die die Zuschauer mit Sonnenschein und 17 Grad begrüßte.
AMG-Veteran Engel hatte das Rennen vom fünften Startplatz aufgenommen und während der Boxenstopp-Phase zur Rennmitte zwei Positionen gewonnen. Engel kassierte dabei Ex-Champion Thomas Preining (Manthey-Porsche), der vom dritten Startplatz eine Position einbüßte und die Ziellinie als Vierter überquerte. "Bis vor dem Qualifying sahen wir schnell aus, dann haben die anderen aufgedreht", sagte Preining. "Jetzt sind wir noch dabei, aber sicher nicht dominant."
Jules Gounon (Winward-Mercedes) musste sich mit P5 begnügen, obwohl er den Boxenstopp-Reigen als erster Fahrer von P3 liegend begonnen hatte. Sein Reifenwechsel dauerte allerdings rund eine Sekunde länger als der seiner direkten Konkurrenten. Damit fuhren drei der vier Mercedes-AMG GT3 in die Top-5.
Champion Bortolotti kämpft sich in die Top-10
Auf den Plätzen sechs, sieben und acht folgten Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari), Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) und der zweifache DTM-Meister Marco Wittmann (Schubert-BMW). Der amtierende DTM-Champion und Abt-Lamborghini-Neuzugang Mirko Bortolotti (von P12 gestartet) sowie Luca Engstler (GRT-Lamborghini) trotz Penalty-Lap komplettierten die Top-10. Bortolotti bei ProSieben: "Insgesamt sind wir nicht zufrieden. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. An sich war es ein positiver Tag, weil im Qualifying lief es perfekt."
Den einzigen Ausfall markierte Rene Rast (Schubert-BMW). Die beiden neuen Autos im Feld, zwei Ford Mustang GT3 von HRT (Arjun Maini auf P15, Fabio Scherer auf P19) und die beiden Aston Martin Vantage GT3 von Comtoyou Racing (Gilles Magnus auf P21, Nicolas Baert auf P23), erlebten ein eher schwieriges DTM-Debüt. Rückkehrer Timo Glock landete mit seinem McLaren 720 S GT3 auf Platz 20, während Ricardo Feller im einzigen Audi R8 wegen eines falschen Pflicht-Boxenstopps auf P22 landete.
DTM Oschersleben: So lief das Rennen am Samstag
Die Startaufstellung: Ben Green war im Qualifying am Morgen mit einem GT3-Rundenrekord zur Pole Position gefahren, wurde wenig später aber disqualifiziert (Unterschreitung des Mindestgewichts). Lucas Auer übernahm den ersten Startplatz vor Jordan Pepper, Thomas Preining und Jules Gounon. Auf den Startpositionen fünf bis acht folgten Maro Engel, Jack Aitken, Can Güven und Luca Engstler. DTM-Champion Mirko Bortolotti kam nicht über den zwölften Platz hinaus.
Der Start: Lucas Auer, der die Pole Position nach der Gewichts-Strafe von Ben Green geerbt hatte, flog schon in den ersten Kurven auf und davon - 1,6 Sekunden Vorsprung nach der Startrunde! Jules Gounon kassierte Vordermann Thomas Preining für Platz drei. Gute Starts erwischten auch Luca Engstler (von P8 auf P6) und Marco Wittmann, der sich vom zehnten Startplatz auf die achte Position verbesserte. Ein insgesamt sauberer Start ins erste Rennen des Jahres.
Die erste Rennhälfte: In Runde 4 setzte sich Arjun Maini mit reichlich 'Körperkontakt' gegen Manthey-Rookie Morris Schuring durch und übernahm P16, nachdem der Ford-Mustang-Pilot das Rennen vom 19. Platz aufgenommen hatte. Maini machte direkt munter weiter und rauschte locker an Rene Rasts BMW vorbei. Für den Schubert-BMW-Piloten ging es in der Folge immer weiter nach hinten. Ansonsten tat sich nicht allzu viel auf der Strecke.
Der weitere Rennverlauf: Nach 20 Minuten (Runde 15) öffnete sich das Boxenstopp-Fenster - Ricardo Feller bog sofort als Erster und Einziger ab, um den Pflicht-Reifenwechsel zu absolvieren. Bitter: Feller war ein wenig zu früh dran! Der Stopp zählte demnach nicht als absolviert.
In Runde 16 folgten Mirko Bortolotti und Thierry Vermeulen, um dem dichten Mittelfeld zu entkommen. Ebenso ließ Timo Glock einen frischen Slick-Reifensatz an seinem Dörr-McLaren aufziehen.
Aus der Spitzengruppe machte Jules Gounon von P3 in Runde 17 den Anfang im Boxenstopp-Reigen. Spitzenreiter Lucas Auer, Jordan Pepper von P2 und Thomas Preining (P4) reagierten einen Umlauf später und bogen in die Box ab. Auer kehrte mit Pepper im Heck zurück auf die Strecke, nachdem er mit knapp 4 Sekunden Rückstand die Box angesteuert hatte. Maro Engel gelang ein Overcut gegen Preining in Runde 19, der den Mercedes-AMG-Piloten auf den virtuellen dritten Platz nach vorne brachte. Verlierer dieser Boxenstopp-Phase war Jules Gounon, der vom dritten auf den virtuellen fünften Rang zurückfiel.
Bis zur 25. Runde (19 Minuten vor Schluss) hatten mit Ausnahme von Ben Green und Rene Rast alle Piloten ihren Pflicht-Boxenstopp absolviert. In Runde 27 stellte Rast seinen BMW M4 GT3 Evo wegen technischer Probleme vorzeitig in der Schubert-Garage ab, während Feller seinen 'echten' Pflicht-Boxenstopp nachholte. Danach tat sich praktisch nichts mehr bis zum Zieleinlauf nach 40 Runden.
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