So hatte sich Timo Glock seine mit Spannung erwartete Rückkehr in die DTM nicht vorgestellt. Der Neuzugang von Dörr-McLaren belegte beim Samstagsrennen in Oschersleben nur den 20. Platz, sein Rückstand auf Sieger Lucas Auer betrug gigantische eineinhalb Minuten. Hinter Glock landeten nur die beiden Aston Martin von Newcomer Comtoyou Racing und Ricardo Feller, dessen Team Land-Motorsport ärgerlicherweise den Pflicht-Boxenstopp zu früh absolviert hatte.

"Das Auto ist unfahrbar", beschrieb Glock gegenüber Motorsport-Magazin.com die dramatisch wirkende Situation rund um seinen GT3-McLaren. "Es lenkt in Linkskurven nicht ein, während es in Rechtskurven noch einigermaßen geht. Sobald man über einen Kerb rollt, gibt es eine Balanceänderung im Auto, die nicht normal ist. Das Auto übersteuert völlig."

Glock weiter: "Im Rennen war es eine Katastrophe, es wurde von Runde zu Runde schlechter. Ich habe das Auto dreimal beinahe in die Mauer gestopft. Irre! Irgendwas ist faul." Die Ursache für die Probleme konnte sich Glock nicht erklären. Das Team Dörr Motorsport habe am Wochenende in Nachtschichten sämtliche Teile ausgetauscht mit Ausnahme des hinteren Rahmens und des Monocoques.

Trotz großen Problemen: Start am Sonntag geplant

Glock ging in seiner Verzweiflung sogar soweit, infrage zu stellen, ob ein Start am Sonntag angesichts der eklatanten Schwierigkeiten überhaupt Sinn ergebe. "Wir fahren in jedem Fall das Qualifying und planen auch das Rennen zu fahren", sagte Teambesitzer Rainer Dörr am Samstagabend zu Motorsport-Magazin.com. "Alles Weitere entscheiden wir während des Rennens."

Was bisher nicht bekannt war: Glocks Teamkollege, der junge Ben Dörr, hat am Freitag in Oschersleben ein komplett neues Auto erhalten. Auch, um die Unterschiede zu Glocks McLaren zu verstehen. "Ben fährt ein neues Auto", bestätigte dessen Vater. "Aber wir wissen noch nicht, was definitiv der Unterschied ist. Langsam sind wir mit unserem Latein am Ende. Wenn wir das Rennen (mit Glocks Auto; d. Red.) nicht zu Ende fahren, werden wir zuhause den Rahmen tauschen."

Dörr Junior, der seine zweite DTM-Saison bestreitet, fuhr am Samstag mit dem neuen McLaren 720 S GT3 auf den ordentlichen elften Platz. Glock mit seinem 'alten' McLaren meinte: "Der Unterschied zwischen den beiden Autos ist eklatant. Im Mittelsektor verliere ich eine halbe Sekunde."