Fünftes von acht Rennwochenenden der DTM-Saison 2024 auf dem Nürburgring. 62.500 Zuschauer am Wochenende sehen Siege von Kelvin van der Linde im Regenrennen am Samstag sowie von Bruder Sheldon van der Linde im turbulenten, trockenen Lauf am Sonntag. Das nächste DTM-Event folgt in zwei Wochen auf dem Sachsenring (06.-08. September).
Rennen 1 (Top-10): 1. Kelvin van der Linde, 2. Mirko Bortolotti, 3. Maro Engel, 4. Lucas Auer, 5. Jack Aitken, 6. Marco Wittmann, 7. Thomas Preining, 8. Nicki Thiim, 9. Ricardo Feller, 10. Arjun Maini
Rennen 2 (Top-10): 1. Sheldon van der Linde, 2. Maro Engel, 3. Marco Wittmann, 4. Kelvin van der Linde, 5. Ayhancan Güven, 6. Thierry Vermeulen, 7. Thomas Preining, 8. Ricardo Feller, 9. Mirko Bortolotti, 10. Franck Perera
*** Kelvin van der Linde feierte am Samstag den 7. Sieg im 57. Rennen seiner DTM-Karriere. Für sein Team Abt Sportsline war es der 77. Erfolg in der deutschen Traditionsserie seit dem Einstieg im Jahr 2000 ***
*** Kelvin van der Linde hat sich zum Regen-Champion der DTM gemausert: Der Deutsch-Südafrikaner feierte seine 3 letzten Siege (Nürburgring und Lausitzring 2024, Spielberg 2023) allesamt bei nassen Streckenbedingungen ***
*** Bruder Sheldon van der Linde holte im Sonntagsrennen beim 94. DTM-Start seinen 6. Sieg. Der Schubert-Pilot bescherte BMW gleichzeitig den 100. Sieg in der DTM. Den ersten Triumph für den Autobauer aus München erzielte Harald Grohs am 11. März 1984 in Zolder. 'Nippel' Grohs verfolgte van der Lindes Siegesfahrt vor Ort am Nürburgring ***
*** Kelvin van der Linde und sein jüngerer Bruder Sheldon teilten sich zum ersten Mal in der DTM die Siege an einem Rennwochenende. 2022 gelang dem schnellen Brüderpaar - ebenfalls auf dem Nürburgring - ein Doppelpodium ***
*** Kelvin und Sheldon van der Linde zählen ebenso zum Aufgebot der Beratungsagentur Pole Promotion von Dennis Rostek wie Rene Rast und Nicki Thiim. Das Quartett gewann die letzten 4 DTM-Rennen auf dem Norisring vor der Sommerpause sowie im Anschluss am Nürburgring. Am Donnerstag vor dem Eifel-Wochenende unternahm die vier Piloten und Rostek eine Fahrradtour entlang der Nordschleife ***
*** Kelvin van der Linde hat die Führung in der DTM-Tabelle zurückerobert und liegt mit 140 Punkten an der Spitze. Mirko Bortolotti ist Gesamt-Zweiter mit 133 Zählern. Ebenfalls dreistellige Punktezahlen haben Maro Engel (128) und Sheldon van der Linde (100) ***
*** Nervig für die Zuschauer am Fernseher: Im TV-Timing des Sonntagsrennens wurde Kelvin van der Linde lange Zeit als Letzter geführt. Ein defekter Transponder in seinem Abt-Audi war für das Ranglisten-Chaos verantwortlich. Im Live-Timing an der Rennstrecke wurde seine Position korrekt angezeigt ***
*** Apropos TV-Anzeigen: ProSieben blendete erstmals die Reifenwahl der Fahrer ein. Dazu wurde angezeigt, wie viele Runden die jeweiligen Pirellis bereits drauf hatten. Zu Beginn etwas verwirrend, weil einige Fahrer im Freien Training sogenannte 'Carry-Over-Reifen' vom Norisring verwendeten ***
*** Kelvin van der Linde tauchte am Samstagabend im Restaurant des Dorint-Hotels an der Rennstrecke auf und gesellte sich zu den Gästen eines Partnerabends von Abt Sportsline. Von allen Restaurantbesuchern gab es Applaus für den Tagessieger. Abt-Marketingchef Harry Unflath hatte unter anderem Ex-Fußballer Norbert Nachtweih und Kabarettist Django Asül zum Nürburgring eingeladen ***
*** Sheldon van der Linde gelang der Sieg vom 8. Startplatz. Er hätte es einfacher haben können, wäre er im nassen Qualifying nicht auf dem Weg zur Bestzeit von der Strecke gerutscht. Schubert-BMW-Chef Torsten Schubert zu Motorsport-Magazin.com: "Der ABS-Sensor ist im letzten Sektor ausgefallen. Wahrscheinlich hat er bei seinem ersten Ausritt einen kleinen Stein erwischt. Sonst wäre er mit acht Zehnteln Vorsprung Schnellster gewesen. So einen Fehler hatten wir zuvor nicht." ***
*** Maro Engel erzielte erstmals seit seinem DTM-Debüt im Jahr 2008 ein Doppel-Podium an einem Rennwochenende. Der Winward-Mercedes-Fahrer errang nach Kelvin van der Linde die meisten Punkte in der Eifel. Wegen eines kürzlich erfolgten Trauerfalls im Familienkreis ist Engel dieses Top-Ergebnis noch höher anzurechnen ***
*** Im Qualifying zum Sonntagsrennen setzte sich Maro Engel mit wahnsinnigen 0,007 Sekunden Vorsprung gegen Abt-Audi-Pilot Ricardo Feller durch. Das Duo profitierte von einem Wechselspiel im 20-minütigen Zeittraining: Start auf Regenreifen, Wechsel auf Slicks, Rückkehr zu Regenreifen. Der Drittplatzierte Marco Wittmann fuhr seine Zeit hingegen auf Slicks ***
*** Pole-Setter Engel wurde am Sonntag durch eine Kollision mit Rene Rast um den wahrscheinlichen ersten DTM-Sieg gebracht. Der BMW-Pilot sah sich nicht in der Schuld, Engel bewertete die Kollision in Turn 1 wenig überraschend anders. Rast-Teamchef Torsten Schubert meinte kurz nach dem Rennen: "Maro hat reingezogen, aber er war von der Innenkurve fast vier Meter weg. Rene hatte kalte Reifen und den Kurven-Impact nicht gekriegt. Dafür kann man eine Strafe aussprechen." ***
*** Mehr verärgert war Teamchef Schubert über den von der Rennleitung angeordneten Platztausch von Rene Rast ("Das ist Bullshit!") gegen Mirko Bortolotti nach einem vorherigen Kontakt: "Er hat Bortolotti nicht durch das Antitschen überholt, sondern er hat sich in Position gebracht." Die Szene will Schubert im Nachgang mit der Rennleitung besprechen ***
*** Doppelt bitter für Rene Rast: Der BMW-Pilot kassierte für den Bortolotti-Vorfall seine dritte Verwarnung der Saison und wird beim nächsten Rennen auf dem Sachsenring um 5 Plätze in der Startaufstellung strafversetzt ***
*** Im DTM-Rahmenprogramm sorgten Ralf und David Schumacher für die große Show: Doppel-Pole und Doppel-Sieg beim ersten gemeinsamen Start im Prototype Cup Germany. Wie es für das Vater-Sohn-Gespann im LMP3-Boliden lief und ob eine Wiederholung geplant ist, verraten sie in unserem exklusiven Interview ***
*** 62.500 Zuschauer verfolgten die DTM vor Ort. Nürburgring-Geschäftsführer Ingo Böder. "Dass in diesem Jahr mit 62.500 Zuschauern rund 13.000 mehr als im vergangenen Jahr gekommen sind, zeigt, dass die DTM mit ihrem Konzept genau richtig liegt und das Motorsport-Format erfolgreich weiterentwickelt." ***
*** Der Meuspather Rennstall Manthey-Porsche lud zu seinem Heimrennen mehr als 500 Gäste an die Strecke ein, darunter alle Mitarbeiter samt Familie. Am Freitag gewährte Patrick Arkenau, Manthey-Geschäftsbereichsleiter Racing, einigen Medienvertretern während einer Boxen-Tour einen Blick hinter die Kulissen des amtierenden DTM-Meisterteams ***
*** Dem von P19 gestarteten Manthey-Piloten Ayhancan Güven gelang mit Platz 5 die Aufholjagd des Sonntags. Den Funkspruch gegen Rennende, seinen Teamkollegen Thomas Preining nicht anzugreifen ('Halte die Position, wir sind schneller als die beiden Autos vor uns') erklärte Patrick Arkenau so: "Wir wollen nicht in den Sport eingreifen. Für uns ist es nur wichtig, dass die Fahrer wissen, wie sie miteinander umzugehen haben und nicht Risiken eingehen, die man gegen den Teamkollegen nicht eingeht." ***
*** Manthey-Porsche verzichtete am Schluss auf eine Teamorder, als der in der Meisterschaft schlechter positionierte Güven vor Preining blieb. Arkenau: "Wenn die Situation so klar ist wie am Ende, würden wir niemals in den Sport eingreifen." Der amtierende DTM-Champion kassierte nach dem Zieleinlauf eine 0,5-Sekunden-Strafe statt eines Platztausches mit Thierry Vermeulen, den er zuvor unsanft überholt hatte. Damit wurde der Niederländer Sechster, Preining Siebter ***
*** Großer Ärger bei Emil-Frey-Ferrari wegen einer Strafe für Jack Aitken im Sonntagsrennen. Der zweifache Saisonsieger erhielt für einen Kontakt mit Thomas Preining eine Penalty Lap und fuhr auf P13. Aitken: "Leider erhielten wir eine Strafe, die schlecht begründet war, und andere Fahrer schienen nicht darunter zu leiden!" Teamdirektor Jürg Flach: "Das Podium wäre für Jack drin gewesen, wären nicht die Unsportlichkeiten anderer Fahrer gewesen. Einmal mehr wurden leider diese Aktionen nicht geahndet." ***
*** Arjun Maini ist die positive Überraschung der Saison, doch am Nürburgring lief es für den HRT-Mercedes-Piloten nicht wie erwünscht. Im Sonntagsrennen fiel der Inder wegen vorzeitig aus und sorgte für die zweite Safety-Car-Phase. Warum Maini nach dem technischen K.o. wild am Streckenrand gestikulierte? "Arjun dachte wegen des Rauchs, dass es am Auto brennen könnte", erklärt uns HRT-CEO Uli Fritz. "Er hat Personen am Streckenrand gesehen und wollte von ihnen einen Feuerlöscher holen. Das waren aber Fotografen." Der Defekt wurde nach ersten Vermutungen durch einen gelösten Keilriemen hervorgerufen, wodurch heißes Kühlwasser aufs Vorderrad tropfte und den Rauch erzeugte ***
*** Clemens Schmid hatte sich seinen 34. Geburtstag am Sonntag sicherlich anders vorgestellt. Der Österreicher blieb mit seinem Dörr-McLaren 720 S GT3 schon in der Einführungsrunde stehen und konnte wegen eines technischen Problems nicht am Rennen teilnehmen ***
*** Der schwere Unfall auf dem Nürburgring mit 29 Verletzten vor zwei Wochen, offenbar verursacht durch eine explodierte Druckluftflasche, hatte keine Auswirkungen auf die Abläufe am DTM-Wochenende. Der ADAC will die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und die Expertengespräche zwischen der VLN, Dekra und der Interessengemeinschaft ILN abwarten ***
*** Die DTM-Rahmenserie Porsche Carrera Cup bestritt am Sonntag ihr bereits 400. Rennen. Alexander Tauscher feierte seinen Premierensieg im Markenpokal, am Samstag gewann Harry King. Der junge Niederländer Robert de Haan entschied in beiden Rennen die Rookie-Wertung für sich und schreibt seit Neuestem als Kolumnist für Motorsport-Magazin.com. De Haans erste Kolumne lesen! ***
*** Mercedes-AMG präsentierte am Samstag während der parallel zur DTM stattfindenden Automotive Week in Pebble Beach, Kalifornien ein streng limitiertes Sondermodell seines GT-Rennwagens. Der von Homologationszwängen befreite 'Mercedes-AMG GT3 Edition 130Y Motorsport' wird nur 13 Mal gebaut und kostet 1.030.000,00 Euro ***
*** Am Freitag kamen rund 130 Fans und MSM-Reporter Robert Seiwert in den Genuss der Track Safari: 3 Busse fuhren in einer speziellen Session über die Strecke, während zahlreiche DTM-Autos rechts und links mit reichlich Tempo vorbeizogen. Die nächsten Track Safaris sind für Spielberg und Hockenheim geplant, Infos und Preise gibt es auf der DTM-Seite ***
*** Maximilian Paul gewann am Freitagabend ein vom ADAC organisiertes Rennen auf der Ring-Kartbahn neben der GP-Strecke. Unter den zwölf Teilnehmer waren neben den DTM-Piloten Paul, Ben Dörr und Ricardo Feller, dem Ex-DTM-Champion Mike Rockenfeller und Kart-Nachwuchspiloten aus der DKM auch Medienvertreter ***
*** Am Samstagabend konnten Fans dem erstmals ausgetragenen 'DTM-Trucks Go & Stop'-Wettbewerb beiwohnen. Dabei mussten die Zugmaschinen der DTM-Teams auf der Start-Ziel-Geraden beschleunigen, um am Ende der Haupttribüne maximal exakt zu bremsen. Der Sieg ging an den Truckie von Lokalmatador HRT-Mercedes vor Schubert-BMW und SSR-Lamborghini ***
*** Nicht nur die DTM lockte am Wochenende Motorsport-Fans in die Eifel, sondern ebenso die 12. Ausgabe des ADAC Eifel Rallye Festival rund ums nahegelegene Daun. Mehr als 160 Rallye-Fahrzeuge waren dabei, darunter echte Klassiker der WRC-Geschichte. Unter anderem gaben sich die die beiden Ex-Weltmeister Björn Waldegaard und Mats Grönholm sowie Weltmeister-Papa Harri Rovanperä die Ehre ***
*** Beim nächsten Rennwochenende auf dem Sachsenring testet der ADAC einen neuen Ablauf für die DTM: Am Freitag wird es erstmals nur ein Freies Training geben. Was dahinter steckt und wie ADAC-Motorsportchef Thomas Voss den Plan erklärt, lest ihr in dieser exklusiven Geschichte ***
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