Der 18-jährige Robert de Haan aus Eerbeek in den Niederlanden gilt als Riesentalent und hat trotz seines jungen Alters seine rennsportlichen Fähigkeiten schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Auf seinem Weg nach oben ist der hochgewachsene Niederländer heuer im Porsche Carrera Cup Deutschland für das Team75 Motorsport von Porsche-Markenbotschafter Timo Bernhard erfolgreich unterwegs. In loser Folge wird er bei Motorsport-Magazin.com seine Erlebnisse und Eindrücke schildern.
Hallo Motorportfans,
wenn ihr die Porsche-Markenpokale, die bekanntlich immer für spannende Rennen garantieren, verfolgt, dann habt ihr vielleicht schonmal meinen Namen gehört. Jetzt, zur Saisonhalbzeit im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland, habe ich bei Motorsport-Magazin.com die Gelegenheit bekommen, ein bisschen was von mir zu erzählen. Diese Gelegenheit will ich nutzen, um mich kurz vorzustellen und zu berichten, wie es mir im Team75 Motorsport von Timo Bernhard so ergeht.
Mit dem Motorsport habe ich wegen meines Vaters begonnen. Er hat mich immer zu seinen Rennen mitgenommen und da bekam ich eines Tages die Gelegenheit ein Kart zu fahren und ich habe es geliebt! 2015 habe ich meine erste Saison in der holländischen Meisterschaft bestritten und gleich den Titel geholt. Höhepunkt meiner Kart-Karriere war 2018 der Sieg bei den Grand Finals in Brasilien, das hat mein Leben verändert. Von da an wollte ich nur noch Rennen fahren. Allerdings hatte ich damals noch keine Pläne, ich hatte einfach Spaß am Rennsport.
Nach dem Kart bin ich ein Jahr Ginetta Juniors in Großbritannien gefahren. Das war sehr speziell, da ich der einzige Nicht-Brite war. Die Konkurrenz war hart, aber ich hatte viel Spaß und habe auch sehr viel gelernt. Dann kam ein Jahr Formel 4, ehe ich 2023 in die Porsche Carrera Cups Großbritannien und Benelux eingestiegen bin, den Benelux-Titel habe ich gewonnen. In diesem Jahr fahre ich nun den Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland beim Team75 Motorsport, dazu den Porsche mobil 1 Supercup.
Im Carrera Cup Deutschland konzentriere ich mich vor allem auf die Rookie-Meisterschaft, den ersten Gesamtsieg haben wir ja schon beim Auftakt in Oschersleben eingefahren. Für die jetzt am Nürburgring beginnende zweite Saisonhälfte möchte ich gemeinsam mit meinem Team75 weitere gute Ergebnisse erzielen. Ich bin sehr zuversichtlich, denn als Team, das ja quasi wieder Neueinsteiger ist, sind wir sehr gut unterwegs. Mein Fernziel sind die Rennen in der Langstrecken-WM oder der IMSA in den USA. Dieses Top-Level will ich erreichen und später als Werksfahrer für einen Hersteller Rennen fahren.
Der Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland und der Porsche mobil 1 Supercup sind übrigens ziemlich verschieden. Im deutschen Carrera Cup haben wir mehr Streckenzeit, wir können deshalb mehr und detaillierter testen. Beide Meisterschaften haben so ihren eigenen Charakter.
Die Arbeit mit dem Team75 beeindruckt mich sehr. Wir haben von Anfang an gezeigt, wie schnell wir sind, wir sind immer ganz vorn dabei. Allein die Tatsache, dass wir schon in Oschersleben den Sieg geholt haben und mit beiden Fahrern auf dem Podium standen, zeigt ja, wie konkurrenzfähig wir sind. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass mein Teamkollege Janne Stiak und ich sehr jung sind und gegen Piloten fahren, die etliche Jahre Erfahrung mitbringen.
Vor allem von Timo kann ich eine Menge lernen. Er ist schließlich eine Porsche-Legende und ich bin der Neuling. Auch Timos Team75 hat jede Menge Erfahrung und Erfolge vorzuweisen. Schließlich hat diese Mannschaft ja schon vor vielen Jahren im Porsche Carrera Cup Siege eingefahren, hat in anspruchsvollen Meisterschaften wie dem ADAC GT Masters und natürlich der DTM mit dem ersten Porsche-Sieg überhaupt sowie mit Teilnahmen an den 24-Stunden-Rennen von Spa und am Nürburgring Schlagzeilen geschrieben.
Es ist eine Truppe, in der alle, vom Mechaniker über die Ingenieure bis zur Teamleitung mit viel Leidenschaft und Engagement bei der Sache sind. Bemerkenswert finde ich außerdem, dass sich Timo und sein Team so intensiv um die Nachwuchsarbeit verdient machen. Sie betreuen und fördern junge Fahrer in verschiedenen Serien und bieten ihnen so die Chance, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Mein Teamkollege Janne Stiak und ich gehören im Porsche Sixt Carrera Cup ja auch zu den jüngsten Piloten.
Janne ist sowieso ein guter Fahrer, der auch hilft, das Team voranzubringen. Wir verstehen uns prima und arbeiten gut zusammen, was für ein Rennteam besonders wichtig ist. Meine erste Saisonhalbzeit im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland war eigentlich gut, wir haben einen Sieg und viele gute Punkte geholt. Allerdings gab es auch Fehler, daraus habe ich aber viel gelernt. Nach der Sommerpause - meine Freizeit verbringe ich mit Paddeln, mit der Familie und Freunden - konzentriere ich mich wie gesagt auf die Rookie-Meisterschaft.
Hoffentlich haben wir auf dem Nürburgring ein starkes Wochenende - auch vielleicht im Kampf mit den Witterungsbedingungen in der Eifel. Drückt mir die Daumen!
Euer Robert de Haan
diese Carrera Cup Kolumne