Die DTM testet auf dem Sachsenring (06.-08. September) erstmals ein neues Format für den Ablauf des drittletzten Rennwochenendes der Saison 2024. Recherchen von Motorsport-Magazin.com bestätigte jetzt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss. Zum ersten Mal wird am späten Freitagnachmittag nur noch ein Freies Training absolviert werden, die zweite Trainings-Session rückt stattdessen auf den Samstag.

Auf dem Sachsenring steht den Teams damit ein geschäftiger Samstag bevor: Dem zweiten Training am frühen Morgen folgen wenige Stunden später das Qualifying sowie das Rennen. Zwischen dem Quali-Ende und dem Rennstart liegen nur rund zweieinhalb statt wie sonst dreieinhalb Stunden. Der Sonntag wird dann wie bisher ablaufen. Beide Rennen sollen trotz der noch nicht finalisierten Zeitplanänderung zur üblichen Zeit um 13:30 Uhr gestartet werden.

DTM Nürburgring 2024, Rennen 2: Highlights und Zusammenfassung (05:03 Min.)

DTM: Zweieinhalb-Tage-Veranstaltung am Sachsenring

"Es wird für die DTM auf dem Sachsenring eine Zweieinhalb-Tage-Veranstaltung geben", erklärte ADAC-Motorsportchef Voss auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Es wird am Freitag nur noch ein Freies Training am Nachmittag geben, sodass es den Teams möglich ist, erst am Donnerstagnachmittag anzureisen und aufzubauen. Vielleicht kann ein Großteil des jeweiligen Teams auch erst am Freitagvormittag anreisen."

Mit diesem Sachsenring-Ablauf will der ADAC ausloten, ob und wie genau sich ein verkürzter Zeitplan für die nächste Saison 2025 umsetzen lässt. Hinter diesem Vorhaben steckt die Suche nach weiteren Sparmaßnahmen für die Teams. Je später die Teammitglieder anreisen können, desto mehr lässt sich sparen, unter anderem bei den Übernachtungskosten und dem Catering. Voss: "Wir wollen es mit Blick auf das nächste Jahr ausprobieren. Dabei geht es vor allem um die sportlichen Abläufe und die Infrastruktur für die Fernsehübertragung."

Der ADAC hatte schon bei der DTM-Übernahme Ende 2022 angekündigt, die Kosten für die involvierten Privat-Teams herunterschrauben zu wollen. Die bisherigen Maßnahmen, darunter eine Einschränkung der extrem teuren Privat-Testfahrten, gehen einigen Teilnehmern noch nicht weit genug. Sie bemängeln die weiterhin hohen Summen, die in der DTM fällig werden und die die Kosten anderer GT3-Serien deutlich übersteigen. Für den Einsatz eines konkurrenzfähigen Autos werden nach unseren Informationen pro Saison zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro fällig.

DTM-Freitag komplett streichen? Voss: "Unrealistisch"

Manche Motorsport-Experten haben bereits gefordert, den Trainings-Freitag künftig komplett zu streichen. Schließlich stünden den Herstellern und Teams im GT3-Motorsport ohnehin ausreichend viele Daten zur Verfügung, um sich auf ein Rennwochenende vorzubereiten. Kompakte Rennformate wären nicht neu: Die Formel E hielt jahrelang zwei Trainings, ein Qualifying und das Rennen innerhalb nur eines Tages ab. Seit geraumer Zeit ist eine Trainings-Session auf den Freitagnachmittag vorgerückt.

Ein reines Zwei-Tages-Format für die Rennwochenenden der DTM-Plattform hielt Voss jedoch für eher "unrealistisch": "Dann müsste man die komplette Fahrzeit für die DTM-Teams drastisch reduzieren. Man darf die DTM nicht singulär sehen, sondern muss das komplette Rennwochenende betrachten. Wenn man um einen kompletten Tag reduziert, kann man keine drei oder gar vier Rahmenrennserien aufnehmen. Seriös wären dann nur zwei Rahmenserien möglich. Und wir haben viele Anfragen, sodass wir das Rahmenprogramm gut füllen können."

DTM weiter mit vollgepacktem Rahmenprogramm

Die Formel E startet seit Jahren komplett ohne Rahmenprogramm. Ganz anders die DTM: Zu den Support-Serien an einem Rennwochenende zählen unter anderem und abwechselnd das ADAC GT Masters, die ADAC GT4 Germany, der Porsche Carrera Cup Deutschland, der Prototype Cup Germany und der rein elektrische NXT Gen Cup.

Mit der neuen FG Series aus der Feder von Nick Heidfeld steht eine weitere Rahmenrennserie auf der DTM-Plattform in den Startlöchern. Serien wie das GT Masters und die GT4 haben ähnlich viel Fahrzeit wie die DTM, um Nachwuchspiloten möglichst viele Kilometer sammeln zu lassen.