Traum-Comeback für Ralf Schumacher im Motorsport! Zusammen mit Sohn David feierte der 49-Jährige einen weiteren Sieg auf dem Nürburgring. Im Sonntagsrennen des Prototype Cup Germany setzte sich das Vater-Sohn-Gespann souverän gegen die Konkurrenz im Starterfeld der zwölf Autos durch. Schlussfahrer Ralf überquerte die Ziellinie mit seinem LMP3-Protoypen mit 18 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Valentino Catalano (Gebhardt Motorsport).
Im 55-minütigen Rennen waren die Schumachers genauso wenig zu stoppen wie beim Kantersieg am Samstag, als sie mit 16 Sekunden Abstand siegten. Mit dem gemeinsamen Start haben sich der frühere Formel-1-Fahrer Ralf und ADAC-GT-Masters-Titelanwärter David Schumacher einen Traum erfüllt - und der sollte sich als äußerst erfolgreich gestalten. Vor dem Rennwochenende hatten sie sich bei Testfahrten im 455 PS starken und 950 Kilogramm leichten Nissan-Ligier akribisch vorbereitet.
Motorsport-Fans wollen Ralf und David Schumacher sehen
Ralf und David starteten im DTM-Rahmenprogramm für das Team US Racing, das vom früheren Mercedes-Chefmechaniker Gerhard Ungar und Ralf selbst geleitet wird. Mehr als 6.000 Zuschauer im Livestream wollten das Schumacher-Duo fahren sehen und dürften dem YouTube-Kanal 'ADAC Motorsports' einen Zuseher-Rekord beschert haben.
Es war das perfekte Wochenende für David und Ralf, der zum ersten Mal seit zwölf Jahren bei einem Rennen an den Start ging. Am Freitagabend erzielte Ralf die Pole Position für das Samstagsrennen, während Sohnemann David das Zeittraining für den Sonntagslauf souverän für sich entschied.
Mit einem perfekt vorbereiteten US-Racing-LMP3 dominierten Schumacher/Schumacher den Prototype Cup Germany, der sich vorrangig an Nachwuchstalente und Amateure richtet. Mit Piloten wie Markus Pommer oder Felipe Laser sind aber auch äußerst konkurrenzfähige Fahrer im Starterfeld zu finden. Die Schumachers starteten als Gaststarter auf dem Nürburgring und waren deshalb nicht punktberechtigt.
David Schumacher schlägt nach Start zurück
David hatte das Rennen nach P1 im Qualifying von der Pole Position aufgenommen. Der 22-Jährige kam allerdings nicht optimal vom Fleck und musste sich auf der Innenseite verteidigen. Das nutzte der von Platz zwei gestartete 24-Stunden-Nürburgring-Sieger Felipe Laser, um über die Außenbahn die Führung zu übernehmen. Laser und Schumacher setzten sich in den ersten drei Runden um mehr als drei Sekunden vom Rest des Verfolgerfeldes ab.
Schumacher blieb dicht im Heck des Frikadelli-Racing-LMP3 und eroberte in der vierten Runde ausgangs der ersten Kurve die Führung zurück. David gelang es innerhalb von zwei Umläufen, sich knapp drei Sekunden Luft auf den Nürburgring-erfahrenen Laser zu verschaffen. Und der Spitzenreiter legte fleißig nach: Nach 25 Minuten bzw. 10 Runden betrug sein Vorsprung schon elf Sekunden.
Zum Ende der 19. Runde nach 30 Minuten Fahrzeit steuerte Schumacher Junior die Boxengasse zum Fahrerwechsel an. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er den Abstand zum Zweitplatzierten Laser auf genau 20 Sekunden vergrößert. Schumacher fuhr bis zur Fahrzeugübergabe die schnellste Rundenzeit in 1:25.025 Minuten und war damit 1,2 Sekunden schneller als Laser.
Ralf Schumacher eilt der Konkurrenz davon
Laser übergab zeitgleich zum Schumacher-Wechsel den Frikadelli-LMP3 an Teamkollege und Kult-Teamchef Klaus Abbelen. Da es im Prototype Cup Germany unterschiedliche Standzeiten bei den mindestens 90 Sekunden langen Boxenstopps gibt, um die unterschiedlich starken Fahrerpaarungen anzugleichen, musste der Schumacher-LMP3 mit Gold-Pilot Ralf und Silber-Fahrer David deutlich länger warten, bevor es weitergehen konnte.
Nach der Boxenstopp-Phase führte Ralf Schumacher deshalb mit nur wenigen Zehntelsekunden vor Verfolger Abbelen, obwohl David zuvor 20 Sekunden Vorsprung herausgearbeitet hatte. Papa Ralf legte aber los wie die Feuerwehr und hatte schon nach zwei Runden im Auto mit 6,6 Sekunden die Nase vorn. Der 63-jährige Abbelen, der als Fahrer der FIA-Kategorie Bronze eingestuft ist, konnte wenig überraschend nicht mithalten. Abbelen verlor wenig später zwei Positionen, während Annti Rammo im MSR-Racing-LMP3 den zweiten Platz mit 15 Sekunden Abstand zu Schumacher übernahm.
Von einigen spannenden Duellen im Feld dürfte Schumacher an der Spitze nicht allzu viel mitbekommen haben: Ralf drehte mit durchweg 16 Sekunden Vorsprung fröhlich seine Runden auf der ersten Position. Nach 37 Runden überquerte Ralf die Ziellinie unter dem Jubel des US-Racing-Teams mit 18,229 Sekunden vor Valentino Catalano und Antti Rammo.
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