***Das Sonntagsrennen der DTM war das 90. DTM/ITC Rennen auf dem Nürburgring seit 1984 (DTM = 86, ITC =4)

***Luca Stolz feierte am Sonntag nach 12 DTM-Starts seinen 1. Sieg in der Traditionsserie. Sein DTM-Debüt gab der Deutsche bei zwei Gaststarts für Mercedes-Toksport 2021 ebenfalls auf dem Nürburgring

***Am Samstag feierte Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) mit seinem Bruder Kelvin (Abt-Audi) auf dem Treppchen den 3. DTM-Sieg der Saison und spulte dabei seinen 8.000. Rennkilometer in der Serie ab. Bis dato stand der Südafrikaner in dieser Saison ausschließlich auf der obersten Stufe des Podests

***Zum 31. Mal in Folge seit 2003 ist die DTM dieses Jahr auf der 3,629 km langen Streckenvariante, bestehend aus Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses und Veedol-Schikane (FIA-Automobil-Variante) gefahren. Genauso oft (31) wurde die 4,542 km lange Grand-Prix-Strecke zwischen 1984 und 1994 genutzt. Insgesamt fuhr die DTM auf dem Ring auf 9 (!) unterschiedlichen Streckenlayouts von 3,029 bis 25,350 km

***Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) und Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) standen am Ring erstmals auf der Pole Position. Damit sind nun insgesamt 36 Fahrer bei einem Rennen auf dem Eifelkurs mindestens einmal auf dem besten Startplatz gestanden

***Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) zieht mit Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) gleich und ist der zweite Fahrer mit 2 Starts von der Pole Position. Das Abt-Audi-Team hat jetzt mit 3 Poles (Riccardo Feller, Rene Rast, Kelvin van der Linde) und 7 Podestplätzen gegenüber GRT-Lamborghini (2 Polepositionen, 4 Podien) die Nase vorn

***Pole-"Könige" sind Klaus Ludwig, Rene Rast und Bernd Schneider mit je 4 Poles. Es folgen Harald Grohs, Kurt Thiim, Mattias Ekström, Marco Wittmann und Lucas Auer (alle drei)

***9 verschiedene Marken verzeichnen bisher mindestens eine Pole Position. In dieser Rangliste liegt Mercedes (24) vor Audi (15) und BMW (14)

***Der neue Tabellenführer Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) und Luca Stolz (HRT-Mercedes-AMG) sind die Fahrer Nummer 41 und 42, die mindestens einen Sieg auf dem Nürburgring gefeiert haben. In dieser Statistik führt Ring-"König" Klaus Ludwig überlegen mit 14 Siegen vor Bernd Schneider (sechs), Manuel Reuter, Steve Soper, und Nicola Larini (alle vier)

***Die erfolgreichste Marke in der DTM ist Mercedes mit 34 Erfolgen vor Audi (17) und BMW (14)

***Im Samstagsrennen überragte Felipa Frage (AF-Corse-Ferrari) mit 21 Führungsrunden. Sein Dauerrivale Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) lag für nur zwei Runden in Front, bevor es zur rennentscheidenden Kollision kam, die Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) nutzte und in den letzten vier Runden zum Sieg fuhr. Auch Kelvin van der Linde (ABT-Audi/3) und Fraga-Teamkollege Nick Cassidy (2) lagen zwischenzeitlich an der Spitze

***Rekordverdächtige Zahlen lieferte das zweite Qualifying am Sonntag: Die Top-5 Fahrer lagen innerhalb von nur 0,064 Sekunden, die Top-10 innerhalb von 0,181 Sekunden, die Top-15 innerhalb von 0,271 und die 20 besten Fahrer nur innerhalb von 0,326 Sekunden! Kein DTM-Experte kann sich an ein engeres Zeittraining in mehr als 30 Jahren DTM-Geschichte erinnern

***Umso erstaunlicher, dass davon im Rennen nichts zu sehen war. Der überlegene Gewinner Luca Stolz (HRT-Mercedes) lag im Ziel immerhin 28,393 Sekunden vor dem zweimaligen DTM-Champion Marco Wittmann auf dem letzten Punkteplatz, was bedeutet, dass der Pilot des Walkenhorst-BMW fast eine Sekunde pro Runde auf den erstmaligen DTM-Sieger verlor

***Stolz nutzte die Gunst der Stunde durch das Chaos beim Restart, wo zuvor Sheldon van der Linde (sechs), sein Schubert-Teamkollege Philipp Eng (eine) und Youngster Theo Oeverhaus 2 Runden Führungsluft schnupperten, um dem Feld ab Runde 10 und bis ins Ziel nach 32 Umläufen auf und davon zu fahren

***Die schnellste Rennrunde des Wochenendes erzielte Mirko Bortolotti im ersten Lauf mit 1:26,820 Minuten. Damit war der GRT-Fahrer 0,107 Sekunden schneller als HRT-Pilot Luca Stolz (1:26,927) im zweiten Rennen

***Maro Engel (GruppeM-Mercedes) startete am Sonntag zum 70. Mal in der DTM. Dabei fuhr der DTM-Rückkehrer seinen 10.000. Rennkilometer, jeden Meter davon absolvierte der Münchner auf einem Boliden aus dem Hause Mercedes

***Am Nürburgring war die Disziplin im 28-köpfigen Teilnehmerfeld besser als zuvor am Nürnberger Norisring. Rennleitung und Sportkommissare verhängten insgesamt nur 6 Zeitstrafen von je 5 Sekunden, eine von 10, 3 Startplatz-Rückversetzungen (5 Plätze) sowie eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro für das Porsche-Team SSR. Zudem wurde Philipe Fraga nach dem zweiten Rennen disqualifiziert, weil sein AFC-Ferrari nicht der aktuellen BoP entsprach. Bei der technischen Nachuntersuchung war festgestellt worden, dass häufiger als erlaubt der Ladedruck (Low Overboost) überschritten worden war. Das Team AF Corse vermutet einen Fehler im Turbosystem

***Apropos BoP: Am Samstag sowie am Sonntag mussten die Lamborghini-Boliden mit 55 Kilogramm Zusatzgewicht an Board an den Start gehen (Gesamtgewicht: 1.330 Kilogramm) - so viel musste in dieser Saison noch kein anderer Hersteller zuladen. Den Rekord mit dem höchsten Gesamtgewicht halten trotzdem weiter Audi (Rennen 2 Norisring) und Mercedes (Rennen 2 Portimao und Rennen 2 Lausitzring) mit 1.350 Kilogramm

***Im Renntrimm sind die Mercedes-Boliden trotz des hohen Gewichts 2022 oft die schnellsten - in 10 Rennen holten 3 Mercedes-Piloten die schnellste Rennrunde. Ferrari und Lamborghini setzten derweil 2 schnellste Rennrunden