Der van-der-Linde-Wahnsinn beim DTM-Rennwochenende auf dem Nürburgring geht nahtlos weiter! Nach dem Doppelsieg der Brüder am Samstag, legten die beiden Südafrikaner mit der Doppel-Pole im Qualifying am Sonntag nach. Gleiches Spiel wie am Vortag: Sheldon im Schubert-BMW vor dem großen Bruder Kelvin im Audi R8 von Abt Sportsline.
Für den Meisterschaftsführenden Sheldon van der Linde war es die vierte Pole seiner Karriere und die zweite in der laufenden Saison 2022. Knapper hätte es zwischen den nahe Kempten lebenden Brüdern kaum zugehen können: Kelvin fehlten nur 0,010 Sekunden zu Sheldons Bestzeit von 1:25.945 Minuten.
DTM: Van der Lindes zum zweiten Mal in Reihe 1
"Heute werden wir extra-vorsichtig sein, sonst gibt es Ärger von Mama und Papa. Aber wenn überhaupt, schiebt Sheldon mich raus und nicht andersrum", scherzte Kelvin van der Linde. "Sheldon kämpft um den Titel, ich habe derweil nichts zu verlieren, deshalb werde ich mich raushalten. Sheldon muss den Titel gewinnen und nicht so verkacken wie ich im letzten Jahr."
Bereits beim DTM-Rennwochenende 2021 auf dem Lausitzring gab es eine erste Van-der-Linde-Startreihe, damals ebenfalls mit Sheldon vor Kelvin auf der Pole. Der Rennausgang verlief weniger glücklich: Kelvin verpasste das Podium als Vierter wegen eines zwischenzeitlichen Motorenaussetzers in der überhöhten Turn-1-Kurve. Sheldon, noch in Diensten von ROWE Racing im BMW M6 GT3, musste sich nach einer Strafe mit Platz neun begnügen.
Strafe für Mirko Bortolotti
Brutal eng ging es auch dahinter zu auf der 3,629 Kilometer langen Kurzanbindung des Nürburgrings: Dennis Olsen (SSR-Porsche) und Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) folgten mit einem Abstand von 0,028 Sekunden. Richtig gelesen: Die beiden Piloten auf den Plätzen drei und vier erzielten in 1:25.973 Minuten exakt die gleiche Rundenzeit! Damit fuhren Autos vier unterschiedlicher Marken auf die ersten vier Plätze.
Bitter aber: Der Meisterschafts-Zweite Bortolotti kassiert wegen seiner Kollision mit Felipe Fraga im Samstagsrennen eine Strafversetzung um 5 Plätze in der Startaufstellung für das heutige Rennen (um 13:30 Uhr heute im Live-Ticker auf Motorsport-Magazin.com).
Rast mit wenigen Zehnteln Rückstand weit hinten
Porsche präsentierte sich wie schon in den Freien Trainings am Freitag stark in der Eifel: Norisring-Sieger Thomas Preining (Bernhard-Porsche) fuhr im Qualifying auf den fünften Platz. Philipp Eng (Schuber-t-BMW), der amtierende DTM-Champion Maximilian Götz (Winward-Mercedes), Luca Stolz (HRT-Mercedes), Laurens Vanthoor (SSR-Porsche) und Lucas Auer (Winward-Mercedes) folgten auf den Positionen sechs bis zehn.
Titelanwärter Rene Rast (Abt-Audi) kam im Qualifying nicht über den 17. Platz hinaus. Dem dreifachen DTM-Meister fehlten nur 0,281 Sekunden auf die Pole-Zeit - ein Beleg für die wahnsinnig engen Abstände im 20-minütigen Qualifying. Die Top-6 trennte weniger als eine Zehntelsekunde und 26 der 28 GT3-Autos lagen innerhalb einer Sekunde.
Es war das erste 'richtige' Qualifying der DTM auf dem Nürburgring: Die Session am Samstagmorgen musste wegen starken Nebels aus Sicherheitsgründen ersatzlos abgesagt werden. Ausschlaggebend für die Startaufstellung war per Reglement der Stand in der Fahrer-Meisterschaft. Das Rennen begann mit rund vier Stunden Verspätung am Abend erst um 17:15 Uhr.
Porsche-Doppelspitze zur Qualifying-Halbzeit
Zur Halbzeit des knackigen Qualifyings nach zehn Minuten führten die beiden Porsche 911 von SSR-Performance mit Dennis Olsen und Laurens Vanthoor die Zeitenliste an. Der Norweger benötigte 1:26.239 Minuten für seine beste Runde, Teamkollege Vanthoor folgte mit 0,148 Sekunden Rückstand. Nico Müller belegte den dritten Platz mit 0,161 Sekunden Abstand zum Spitzenreiter, dahinter lag mit Thomas Preining der dritte Porsche-Fahrer im Feld.
David Schumacher, Kelvin van der Linde, Abt-Teamkollege Ricardo Feller und Nick Cassidy komplettierten die Top-8. Für einen kleinen Schreckmoment sorgte Clemens Schmid, der mit seinem GRT-Lamborghini wild durchs Kiesbett rasselte. Mirko Bortolotti belegte vor den Reifenwechseln den 10. Platz, Rene Rast P13 und Sheldon van der Linde Rang 16.
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