Ferrari gewährt einen Blick in die nahe Zukunft seines GT3-Engagements. Der Autobauer aus Italien hat an diesem Mittwoch eine Konzeptgrafik seines neuen GT3-Rennwagens präsentiert, der ab 2023 bei internationalen Rennen an den Start gehen soll. Die Basis des neuen Top-Kundensportlers aus Maranello bildet der Ferrari 296 GTB.

Das neue Modell folgt auf den aktuellen Ferrari 488 GT3, der seine letzte Saison unter anderem in der DTM bestreiten wird. Ein Novum bei den Italienern: Der neue Ferrari 296 GT3 ist mit einem Sechszylinder-Motor ausgestattet. Allerdings nicht mit einem elektrischen Antrieb, wie Ferrari explizit in seiner Pressemitteilung hinwies. Weitere technische Details zur Rennversion sind bislang nicht bekannt.

Foto: Ferrari
Foto: Ferrari

Serien-Ferrari 296 GTB mit V6-Hybrid

Der Straßen-Ferrari 296 GTB wurde im Jahr 2021 vorgestellt, und zwar als erster "echter Ferrari mit sechs Zylindern". In diesem Jahr kommt der neue Sportwagen, in der Serie mit einem Plug-In-Hybridantrieb ausgestattet, in den Handel. Die 296 im Fahrzeugnamen steht für den Hubraum und die Anzahl der Zylinder, das 'GTB' steht für Gran Turismo Berlinetta.

In der Serienvariante wird der GTB von einem Dreiliter-V6-Turbomotor in Kombination mit einem Elektromotor angetrieben. Die maximale Systemleistung gibt Ferrari mit 610 kW, umgerechnet 830 PS, an. Das Leergewicht des Autos, das den Sprint von 0 auf 100 km/h in 2,9 Sekunden schaffen soll, liegt bei 1.470 Kilogramm. Der Preis für das Serienmodell soll bei rund 270.000 Euro liegen.

Das Straßenmodell, auf dem die GT3-Version beruht, soll an vergangene Sportwagen wie den Ferrari 250 LM aus dem Jahr 1963 erinnern. Mit diesem Fahrzeug gewann das Traditionsunternehmen 1965 letztmalig die 24 Stunden von Le Mans. 2023 bringt Ferrari nicht nur einen GT3-Neuwagen an den Start, sondern kehrt mit einem Hypercar auch in die Topklasse des Langstrecken-Motorsports zurück.

Neuer GT3-Ferrari auf dem Weg zur Rennstrecke

Ferrari hat angekündigt, in den kommenden Monaten die ersten Tests mit dem Ferrari 296 GTB GT3 auf realen Rennstrecken durchzuführen. Ab 2023 soll das Fahrzeug dann auch an Kundenteams ausgeliefert werden. Ob Ferrari schon 2022 Testrennen außerhalb des Wettbewerbs absolviert - inzwischen Gang und Gäbe im Rennsport - wurde noch nicht bekanntgegeben.

In der aktuellen Saison kommt der Ferrari 488 GT3 in einer 2020 eingeführten Evo-Version ein letztes Mal zum Einsatz. Laut Angaben des Herstellers gewann der 488 bislang 107 Titel und fuhr 429 Siege bei 770 Starts ein. Im Vergleich zu anderen Marken war der Ferrari nur in ausgewählten Rennserien anzutreffen. Parallel betreibt Ferrari ein Werks-Programm in der aussterbenden GTE-Klasse mit einem Prototypen-488.

Im Jahr 2006 ging Ferrari erstmalig mit dem 430-Modell im GT3-Sport an den Start. Der Ferrari 430 GT3 war damals mit einem 4,3-Liter-V8-Motor an Bord ausgestattet. Im Jahr 2009 entwickelte Kessel Racing ein Nachfolgemodell mit der Bezeichnung Ferrari 430 GT3 Scuderia. 2011 folgte der Ferrari 458 GT3 mit einem V8-Saugmotor und 4,5 Litern Hubraum. Ab 2016 setzten Kundenteams dann den Ferrari 488 GT3 (43,9-Liter Twinturbo-V8) ein, der im Jahr 2020 ein Evo-Update erhielt.

Ferraris GT3-Geschichte im Motorsport

Ferrari 430 GT3 ab 2006

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Ferrari 430 GT3 Scuderia ab 2009

Foto: ADAC GT Masters
Foto: ADAC GT Masters

Ferrari 458 GT3 ab 2011

Foto: ADAC
Foto: ADAC

Ferrari 488 GT3 ab 2016

Foto: Mario Rosenkranz
Foto: Mario Rosenkranz

Ferrari 488 GT3 Evo ab 2020

Foto: Julian Kroehl / Red Bull Content Pool
Foto: Julian Kroehl / Red Bull Content Pool